Samstag, 22. Juli 2023

22. Juli 1298: Die Schlacht von Falkirk

Nach der Schlacht von Stirling Bridge (11. September 1297) führte William Wallace von November 1297 bis Januar 1298 ein schottisches Heer nach Süden.

Als König Edward von England von der Niederlage seines Heeres im erfuhr, kehrte er - nachdem er im Oktober 1297 einen Waffenstillstand mit dem französischen König Philipp IV. dem Schönen geschlossen hatte - am 14. März 1298 nach England zurück, um die seit Ende 1297 laufende Organisation eines Heeres für seine zweite Invasion in Schottland fortzuführen.

Als ersten Schritt verlegte Edward  den Regierungssitz nach York, wo er die nächsten sechs Jahre bleiben sollte. Im April 1298 wurde in der Stadt ein Kriegsrat abgehalten, um die Einzelheiten der Invasion festzulegen. 

Die schottischen Adligen wurden alle vorgeladen, und als keiner von ihnen erschien, wurden sie alle zu Verrätern erklärt.

Daraufhin befahl Edward seinem Heer, sich am 25. Juni 1298 in Roxburgh zu versammeln, dessen Truppen aus 2.000 gepanzerten Reitern und etwa 12.000 Infanteristen bestand.

Am 3. Juli 1298 verließ der englische König Roxburgh und erreichte Kirkliston innerhalb von zwei Wochen, wo er auf den Nachschub wartete, der entlang der Küstenhäfen erwartet wurde und sich aufgrund des Wetters verzögerte.

Nachdem er eine walisische Meuterei unterdrückt hatte, rückte Edward am 20. Juli 1298 vor und erreichte am 21. Juli 1298 Linlithgow. Edward wollte sich gerade nach Edinburgh zurückziehen, als er erfuhr, dass die Schotten bei Torwood in der Nähe von Falkirk standen und bereit waren, seinen Rückzug zu erschweren. Daraufhin stellte Edeard seine Armee am Morgen des 22. 1298 südlich von Falkirk auf.

Das schottische Heer, das wie bei Stirling Bridge hauptsächlich aus Speerkämpfern bestand, war in vier großen Schiltrons, aufgestellt. Die langen Speere, die in verschiedenen Höhen nach außen ragten, gaben diesen Formationen ein furchterregendes und undurchdringliches Aussehen. Die Lücken zwischen den Schiltrons wurden mit Bogenschützen gefüllt, während 500 berittene Ritter die Nachhut bildeten.

 Am Dienstag, dem 22. Juli 1298, rückte die englische Kavallerie vor. Die Vorhut, angeführt vom Earl of Lincoln, zog nach links, um ein Sumpfgebiet zu umgehen, gefolgt von den Reitern von John de Warenne.

Unterdessen bewegte sich die Reiterei von Anthony Bek, Bischof von Durham, gefolgt von den Reitern des Königs, um das sumpfige Gebiet herum nach rechts, in Richtung der linken Flanke der Schotten, während die Reiterei unter Führung von  Lincoln und Bek die Schotten angriff, deren Kavallerie von den Engländern schnell zurückgedrängt werden konnte.

Die schottischen Bogenschützen unter dem Kommando von Sir John Stewart, dem jüngeren Bruder des Steward von Schottland, hielten unterdessen stand, wurden aber von der englischen Reiterei überrannt.

Die Schiltrons hielten jedoch stand, so dass die englischen Ritter dem dichten Wald aus langen Speeren wenig entgegensetzen konnten. Daraufhin zog sich Edwards Kavallerie zurück, bis seine Infanterie und die Bogenschützen eintrafen.

Danach begannen Edwards Bogenschützen, Armbrustschützen und Schleuderer, die unerfahrenen und schlecht gepanzerten schottischen Speerträger mit Geschossen zu überhäufen.

Von der englischen Kavallerie und der feindlichen Infanterie in die Enge getrieben und nicht in der Lage, sich zurückzuziehen oder anzugreifen, war die Schlacht für die Schotten fast schon verloren, als die ersten Pfeile fielen.

Die Engländer warteten, diesmal auf Befehl des Königs, bis die schottischen Reihen so ausgedünnt und ungeordnet waren, dass sie die Schiltrons aufbrechen konnten.

Daraufhin griff die englische Kavallerie und Infanterie die wankenden schottischen Speerträger an, woraufhin die Schiltrons zerbrachen und die schottischen Speerträger sich zerstreuten.

Nach Ende der Schlacht besetzte Edward Stirling und überfiel Perth, St. Andrews und Ayrshire. Danach zog er sich bis zum 9. September nach Carlisle zurück, marschierte aber Sommer 1300 erneut in Schottland ein.

Die Schlacht von Falkirk, die am 22. Juli 1298 stattfand, in der die Schotten Männer verloren, darunter auch Sir John de Graham, Sir John Stewart und Macduff of Fife, war eine der wichtigsten Schlachten im Ersten Schottischen Unabhängigkeitskrieg.

Unter der Führung von König Edward I. von England besiegte die englische Armee die Schotten unter der Führung von William Wallace.

© by Ingo Löchel

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