Sonntag, 2. Juli 2023

2. Juli 1298: Die Schlacht bei Göllheim

Nach dem Tod von König Rudolf I. von Habsburg am 15. Juli 1291 war sein Sohn Albert I. der naheliegendste Kandidat für die Nachfolger auf dem Thron des Heiligen Römischen Reiches.

Da aber die Kurfürsten keinen starken König haben wollten, wählten sie den Grafen Adolf von Nassau auf dem Reichstag in der Nähe von Frankfurt zum neuen König.

Nach seiner Wahl als König am 12. April 1292 und seiner Krönung am 24. Juni 1292 in Aachen war Adolf von Nassau entschlossen, sich seine eigene Machtbasis zu schaffen, und hielt sich somit nicht an die Zugeständnisse, die er den Kurfürsten gemacht hatte, um als König gewählt zu werden.

Da er zudem seine königlichen Rechte wiederholt missbraucht haben soll, wurde König Adolf von Nassau von den Kurfürsten am 23. Juni 1298 ohne formelles Wahlverfahren abgesetzt.

Adolf entschied sich daraufhin, seine Rechte als König zu verteidigen, und zog gegen seine Feinde und die Habsburger zu Felde.

Albert von Habsburg, der auf Ersuchen des Kurfürsten und Erzbischofs von Mainz bereits damit begonnen, mit seinem Heer los zu ziehen, vermied zunächst einen direkten Zusammenstoß mit Adolf, stellte dann aber am 2. Juli 1298 seine Truppen in einer strategisch günstigen Position auf dem Hasenbühl bei Göllheim auf.

Der kleine Ort Göllheim liegt in der Nordpfalz zwischen Kaiserslautern und Worms nahe dem Massiv des Donnersbergs.

Die Schlacht wurde in drei Gefechten ausgetragen und dauerte vom Vormittag bis zum frühen Nachmittag. Die Schlacht blieb viele Stunden lang unentschieden und wurde auch nach Adolfs Tod nicht sofort beendet.

Das dritte Gefecht erwies sich als entscheidend. Adolf, der zum Angriff geeilt sein soll, wurde möglicherweise von einem Raugrafen namens Georg während der Schlacht erschlagen. Daraufhin löste sich ein großer Teil von Adolfs Heer auf und floh, andere kämpften weiter, bis sie von Adolfs Tod erfuhren.

Der Ausgang der Schlacht wurde allgemein als Gottesurteil angesehen. Dennoch bestand Albert auf einer formellen Wahl durch die Kurfürsten, die am 27. Juli 1298 in Frankfurt stattfand.

Adolfs Witwe, Imagina von Isenburg-Limburg, erlebte, wie der Sarg ihres Mannes 1309 von Kaiser Heinrich VII. aus dem Kloster Rosenthal in den Dom zu Speyer überführt wurde. Dort wurde er neben seinem Rivalen Albert beigesetzt, der 1308 von seinem eigenen Neffen Johann ermordet worden war.

Imagina ließ auf dem Schlachtfeld bei Göllheim ein Gedenkkreuz errichten, das im frühgotischen Stil gestaltet wurde. Im 19. Jahrhundert wurde um das Kreuz eine Kapelle gebaut, die bis heute erhalten ist.

© by Ingo Löchel

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