Ernst Rüdiger von Starhemberg wurde am 12. Januar 1638 als Sohn des Grafen Konrad Balthasar von Starhemberg (1612–1687) dessen erster Frau Gräfin Anna Elisabeth von Zinzendorf und Pottendorf ( († 1659) in Graz, Steiermark, geboren.
Ernst Rüdiger von Starhemberg kämpfte in den 1660er Jahren unter dem kaiserlichen Generalleutnant Raimondo Montecuccoli gegen französische und osmanische Truppen.
Im Jahr 1674 wurde er zum Generalfeldwachtmeister, 1675 zum Feldmarschall-Leutnant, 1680 zum Wiener Stadtkommandant und Oberst der Stadtguardia und 1682 zum Feldzeugmeister befördert.
Im Jahr 1683 war Ernst Rüdiger von Starhemberg Stadtkomamandant von Wien, wo er mit 15.000 Mann gegen rund 120.000 Osmanen die Stadt verteidigen musste.
Am 15. Juli 1683 lehnte Starhemberg ein Kapitulationsangebot des türkischen Feldherrn Kara Mustafa Pascha ab, da er auf das rasche Eintreffen eines kaiserlichen Heeres sowie auf die Stärke der Stadtmauern, die nach der ersten osmanischen Belagerung Wiens im Jahr 1529 verstärkt worden waren, vertraute.
Als nach zwei Monaten in der ersten Septemberhälfte das Entsatzheer unter dem Kommando des polnischen Königs Jan Sobieski eintraf, stand Wien kurz vor dem Zusammenbruch.
Die Mauern waren von türkischen Pionieren durchbrochen worden, die die Mauern untertunnelt, die Tunnel mit Schießpulver gefüllt und die Sprengladungen gezündet hatten.
Am 12. September 1683 griffen schließlich 80.000 polnische, venezianische, bayerische und sächsische Truppen die Türken an und konnten sie in der Schlacht am Kahlenberg besiegen.
Ernst Rüdiger von Starhemberg wurde vom Kaiser in Anerkennung seiner Verdienste um die Rettung der Reichshauptstadt in den Rang eines Feldmarschalls befördert.
Außerdem wurde er zum Staatsminister ernannt. Bei der Verfolgung der sich zurückziehenden osmanischen Truppen wurde Starhemberg 1686 bei der Belagerung von Buda schwer verwundet und musste sein Kommando aufgeben.
1691 wurde er zum Präsidenten des Hofkriegsrates ernannt und war für die Organisation des habsburgischen Heeres verantwortlich.
Er heiratete zunächst seine Cousine dritten Grades, Gräfin Helena Dorothea von Starhemberg (1634-1688).
Nach dem Tod seiner ersten Frau heiratete er 1689 die Gräfin Maria Josepha Jörger von Tollet (1668-1746), seine Cousine vierten Grades. Er hinterließ Nachkommen aus beiden Ehen. Der spätere österreichische Politiker Ernst Rüdiger, Fürst zu Starhemberg (1899-1956) war einer dieser Nachkommen .
Ernst Rüdiger von Starhemberg verstarb am 4. Januar 1701 in Vösendorf im Alter von 62 Jahren. Sein Grabmal befindet sich in der Wiener Schottenkirche.
© by Ingo Löchel
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