Im Jahr 1898 reiste die 60-jährige Kaiserin Elisabeth von
Österreich (auch als Sissi bekannt), trotz der Warnungen vor möglichen
Attentaten inkognito nach Genf in die Schweiz.
Am Samstag, dem 10. September 1898, um 13.35 Uhr
verließen Elisabeth und ihre Hofdame Gräfin Irma Sztáray alleine das Hotel „Beau-Rivage“
am Ufer des Genfer Sees zu Fuß, um mit dem Dampfschiff „Genève“ nach Montreux
zu fahren.
Als sie die Promenade entlanggingen, näherte sich ihnen
der 25-jährige italienische Anarchist Luigi Lucheni.
Laut der Gräfin Sztáray schien Lucheni, als die
Schiffsglocke die Abfahrt ankündigte, zu stolpern und machte eine Bewegung mit
der Hand, als wolle er das Gleichgewicht halten.
In Wirklichkeit aber hatte er Elisabeth mit einer
geschärften, 10 cm langen Nadelfeile, die er in einen Holzgriff gesteckt hatte,
erstochen.
Ursprünglich hatte Lucheni geplant, den Herzog von
Orléans zu töten, aber der französische Thronprätendent hatte Genf zuvor in
Richtung Wallis verlassen. Da er ihn nicht finden konnte, entschied sich der
Attentäter für Elisabeth, als eine Genfer Zeitung enthüllte, dass die elegante
Frau, die unter dem Pseudonym "Gräfin von Hohenembs" reiste, die Kaiserin
von Österreich war.