Dies und die ungarischen Bündnisse mit den serbischen
Fürstentümern führten zu Spannungen mit dem Byzantinischen Reich, das in der
ungarischen Expansion eine potenzielle Bedrohung der byzantinischen
Vorherrschaft auf dem Balkan sah.
Die Spannungen zwischen den Byzantinern und den Ungarn
erreichten in den Jahren 1150er und 1160er ihren Höhepunkt.
Der byzantinische Kaiser Manuel I. Komnenos (der Enkel von Kaiser Alexios I.) bemühte sich um eine diplomatische mit dem Königreich Ungarn.
Im Jahr 1163 wurde Béla, der jüngere Bruder von König Stephan III. von Ungarn, im
Rahmen eines bestehenden Friedensvertrags nach Konstantinopel geschickt, um
unter der persönlichen Vormundschaft des Kaisers selbst erzogen zu werden.
Als Verwandter Manuels (Manuels Mutter war eine
ungarische Prinzessin) und Verlobter seiner Tochter wurde Béla zum Despoten
(ein für ihn neu geschaffener Titel) ernannt, und 1165 unter dem Namen Alexios
zum Thronfolger ernannt.
Da Béla auch der Erbe des ungarischen Throns war, war
eine Union zwischen den beiden Staaten durchaus möglich. Doch König Stephan
weigerte sich 1167, Manuel die Kontrolle über die ehemaligen byzantinischen
Gebiete zu überlassen, die Béla-Alexios zugewiesen worden waren, was unmittelbar zum Krieg zwischen Byzanz und
Ungarn führte.
Im Jahr 1167 konnte Manuel aus gesundheitlichen Gründen
nicht persönlich den Feldzug gegen Ungarn übernehmen, daher
ernannte er seinen Neffen Andronikos
Kontostephanos zum Befehlshaber des byzantinischen Heeres mit dem Auftrag,
die ungarische Armee zur Schlacht zu zwingen.
So kam es am 8. Juli 1167 zur Schlacht bei Sirmium, in dessen Verlauf die Byzantiner die Ungarn
besiegten.
Nach dem Sieg über die Ungarn, konnte das Byzantinische
Reich die Kontrolle über den westlichen Balkan festigen.
Als Manuels eigener Sohn Alexios II. geboren wurde, wurde
Béla der Titel Despot und seine Stellung als Erbe des kaiserlichen Throns
aberkannt.
Im Jahr 1172 starb Stephan III. und Béla bestieg mit
Hilfe von Kaiser Manuel den Thron des Königreichs Ungarn.
© by Ingo Löchel
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