Bereits 1260 griff Michael Palaiologos Konstantinopel an,
da einer der in Pelagonien gefangen genommenen lateinischen Ritter, dessen Haus
sich innerhalb der Stadtmauern befand, versprochen hatte, ein Tor für die
Truppen des Kaisers zu öffnen.
Dies gelang ihm allerdings nicht, so dass Palaiologos einen Angriff auf Galata, der allerdings scheiterte. Um seine Pläne weiter voranzutreiben, schloss Michael im März 1261 ein Bündnis mit Genua.
Im Juli 1261 entsandte der Kaiser General Alexios Strategopoulos mit einer kleinen Vorhut von 800 Soldaten.
Als der General mit seinem Trupp das Dorf Selymbria, etwa
48 km westlich von Konstantinopel, erreichte, erfuhr er von einigen örtlichen
Bauern, dass die gesamte lateinische Heer sowie die venezianische Flotte abwesend waren
und einen Überfall auf die Insel Daphnousia im Schwarzen Meer unternahmen.
Strategopoulos zögerte zunächst, die Situation
auszunutzen, da er befürchtete, dass seine kleine Streitmacht vernichtet werden
könnte, wenn das lateinische Heer zu früh zurückkehrte, beschloss aber
schließlich, dass er eine so günstige Gelegenheit zur Rückeroberung der Stadt Konstantinopel
nicht verspielen durfte.
So näherte sich General
Alexios Strategopoulos der Nacht vom 24. auf den 25. Juli 1261 mit seinen
Soldaten den Stadtmauern, wo sie sich in einem Kloster in der Nähe des Tores
der Quelle verstecken.
Danach schickte er eine Abteilung seiner Männer durch
einen Geheimgang in die Stadt, wodurch es ihnen gelang, die Wachen auszuschalten.
Danach öffneten die byzantinischen Soldaten das Goldene Tor und danach die
anderen Tore, so dass die Truppen unter dem Befehl von General Alexios Strategopoulos in die Stadt eindringen konnten.
Der lateinische Kaiser Balduin II. schlief zu dieser Zeit
im Blachernenpalast. Als er vom Angriff erfuhr, organisierte er keine
Gegenwehr, sondern ergriff sofort die Flucht. Dabei ließ er seine
Reichsinsignien, zurück.
Er begab sich zum kleinen Bukoleon-Hafen und floh mit
einem venezianischen Handelsschiff nach Euböa ins Exil.
Der Kaiser Michael
VIII. von Nikaia befand sich zweihundert Meilen entfernt im
kleinasiatischen Meteorion, als ihm von seiner Schwester Eulogia die
überraschende Botschaft über die Rückeroberung von Konstantinopel übermittelt wurde.
Er zweifelte zunächst an der Nachricht. Doch als ihm
Balduins kaiserliche Insignien übergeben wurden, hatte er Gewissheit. Daraufhin zog Michael am 15. August 1261 feierlich in die
wiedergewonnene byzantinische Hauptstadt ein.
Mit der Rückeroberung Konstantinopels ging die Stadt
wieder in byzantinischen Besitz über und beendete die ein halbes Jahrhundert
währende Besatzung der byzantinischen Hauptstadt durch das Lateinische Kaiserreich.
Das wiederhergestellte byzantinische Reich unter der Herrschaft
der Dynastie der Palaiologos hielt die Stadt fast zwei Jahrhunderte lang
erfolgreich gegen weitere Eroberungsversuche, bis sie 1453 an die osmanischen
Türken fiel.
© by Ingo Löchel
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