Konstantin hatte Licinius in der Schlacht von Cibalae besiegt und von ihm die gesamte
Balkanhalbinsel mit Ausnahme von Thrakien und Niedermösien erobert.
Zwar wurde danach ein Friedensabkommen geschlossen, aber
die Beziehung zwischen den beiden römischen Kaisern blieb weiterhin angespannt.
Im Jahr 324 war Konstantin bereit, den Konflikt wieder
aufleben zu lassen, da er keinen Nebenbuhler im Reich duldete und die
Alleinherrschaft im Römischen Reich anstrebte.
So nahm Konstantin eine Strafexpedition gegen eingedrungene Barbaren zum Anlass, um mit seinen Truppen in das Gebiet seines Schwagers Licinius einzudringen.
Daraufhin mobilisierte Licinius seine Streitkräfte und lagerte sein Heer in der Nähe der Stadt
Adrianopol, der wichtigsten Stadt im Landesinneren von Thrakien.
Unterdessen rückte Konstantin von Thessaloniki aus nach
Osten bis zum Fluss Hebrus vor und schlug dort sein eigenes Lager auf.
Licinius richtete daraufhin eine starke Verteidigungsstellung
zwischen einer die Stadt überragenden Anhöhe und der Einmündung des Hebrus ein.
Danach blieben beiden Armeen mehrere Tage in ihren
Positionen, bis Konstantin die Initiative ergriff und den Fluss gegen einen gut
vorbereiteten und gut aufgestellten Feind mit einer überlegenen Zahl von
Soldaten überquerte.
In der darauffolgenden Schlacht von Adrianopel wurde Licinius mit seinem Heer geschlagen,
der große Verluste hinnehmen musste. Nach der Schlacht bei Adrianopel begann Konstantin mit
der Belagerung von Byzanz.
Nach der Seeschlacht am Hellespont, in der es Konstantins Sohn Crispus gelang, die
größere Flotte des Licinius zu schlagen, setzte Konstantin mit seinem Heer nach
Bithynien über und traf in der Schlacht bei Chrysopolis am asiatischen Ufer des
Bosporus auf Licinius' Heer, das Konstantin erneut besiegen konnte.
Zunächst verschonte Konstantin auf Bitten seiner
Schwester das Leben seines Schwagers, doch einige Monate später ordnete er
dessen Hinrichtung an und brach damit seinen feierlichen Schwur.
Ein Jahr später fiel auch Konstantins Neffe, der jüngere Licinius II, dem Zorn des Kaisers zum Opfer. Er wurde 326 hingerichtet.
© by Ingo Löchel
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