Am 15. März befahl Sigismund in Breslau die Hinrichtung
von Jan Krása, einem Hussiten und
Anführer des Breslauer Aufstands von 1418.
Am 4. April 1420 vernichteten die hussistischen Truppen
die katholischen Truppen in Mladá Vožice.
Am 7. April nahmen die Hussiten unter dem Kommando von Nikolaus von Hus Sedlice ein und eroberten kurze Zeit später Písek, die Burg Rábí, Strakonice und Prachatice.
Ende April 1420 überschritt das Kreuzfahrerheer die böhmische Grenze.
Am 22. Mai drangen die hussitischen Truppen in Prag ein. Jan Žižka zerstörte die Hilfskolonne
der Kreuzfahrer, die Nachschub. In der Zwischenzeit nahm das Kreuzfahrerheer
Slaný, Louny und Mělník ein.
Die Belagerung von Prag begann am 12. Juni 1420. Als sich
die Kreuzfahrer der Stadt näherten, wussten sie, dass ein direkter Angriff auf
die Mauern verheerend sein würde, und planten daher, die Stadt einzukesseln.
Dazu mussten alle Befestigungen um Prag herum zerstört
oder besetzt werden. Die Kreuzfahrer setzten einen Großteil ihrer Streitkräfte
für diese Angriffe ein, um zu verhindern, dass die Verteidiger an den
wichtigsten Punkten von der Prager Garnison verstärkt wurden.
Eine der wichtigsten Befestigungen in der Umgebung von Prag
war der Veitsberg, der das Gebiet östlich von Prag beherrschte und die für die
Nachschublinien der Kreuzfahrer erforderlichen Straßen überragte.
Die Befestigungen auf dem Hügel bestanden hauptsächlich
aus Holz, die Mauern waren mit Steinen und Lehm verstärkt, und um den Fuß des
Hügels waren Gräben angelegt worden.
Auf dem südlichen Teil des Hügels befand sich ein
freistehender Holzturm, und die verbleibende Nordflanke wurde von einer steilen
Klippe bedeckt.
Der Veitsberg wurde von einem Trupp Kreuzfahrer unter
Heinrich von Isenburg, dem Statthalter von Meißen, angegriffen. Eine Stunde vor
Sonnenuntergang stießen die Reiter von Süden her auf den Hügel vor, aber das
Gelände und die Befestigungen des Hügels zwangen sie auf einen schmalen Pfad
und hinderten sie daran, ihre größere Zahl zu nutzen.
Die Hartnäckigkeit der Verteidiger hielt die Angreifer
eine Zeit lang auf, aber die zahlenmäßig stark unterlegenen Hussiten wurden
langsam zurückgedrängt.
Kurz machte sich die Verstärkung aus der Garnison der
Neustadt auf den Weg zum Veitsberg, um die Kreuzfahrer zu überrumpeln und durch
die Weinberge am Südhang anzugreifen.
Eingeklemmt zwischen den angreifenden Hussiten und dem
steilen Felsen am Nordhang gerieten die Ritter schnell in Panik, als sie vom
Hügel gedrängt und zurückgeschlagen wurden Auf ihrem Rückzug ertranken viele
Ritter in der Moldau.
Durch den Sieg der Hussiten in der Schlacht am Veitsberg verloren die Kreuzfahrer jede Hoffnung, die Stadt Prag durch Aushungern zu erobern, woraufhin sich ihr Heer nach und nach auflöste.
© by Ingo Löchel
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