Montag, 18. September 2023

18. September 324: Die Schlacht von Chrysopolis

Die Schlacht von Chrysopolis fand am 18. September 324 bei Chrysopolis (heute Üsküdar) in der Nähe von Chalcedon (heute Kadıköy) zwischen den beiden römischen Kaisern Konstantin(us) I. und Licinius I. statt.

Nach der katastrophalen Niederlage seiner Flotte in der Schlacht am Hellespont im Jahr 324, in der sein Admiral Abantus von Konstantins Sohn, dem Cäsar Crispus, trotz dessen deutlich kleinerer Flotte besiegt wurde, zog Licinius seine Truppen von der Stadt Byzanz über den Bosporus nach Chalcedon in Bithynien zurück.

Ein Heer unter dem Kommando von Licinius' neu ernanntem Mitkaiser Martinian(us) sowie ein Kontigent aus westgotischen Hilfstruppen bewachte die Küste bei Lampsacus am Hellespont.

Daraufhin ließ Konstantin(us) auf dem Bosporus eine Flotte von Leichttransportern bauen, die es ihm ermöglichte, dieses Heer bei der Überfahrt nach Kleinasien völlig zu umgehen.

Das Heer von Konstantin(us) landete am asiatischen Ufer des Bosporus und marschierte nach Süden in Richtung Chalcedon und erreichte die Umgebung von Chrysopolis vor den Truppen des Licinius.

Konstantin(us) verzichtete auf subtile Manöver und griff das Heer des Licinius, seinen Schwager, in einem einzigen massiven Frontalangriff an und schlug die feindlichen Truppen in die Flucht.

Dem Historiker Zosimus aus dem fünften Jahrhundert zufolge gab es in Chrysopolis ein riesiges Gemetzel, wobei Licinius 25 000 bis 30 000 Mann verloren haben soll.

Nach der Schlacht von Chrysopolis  gelang Licinius die Flucht in die Stadt Nicomedia, wo er etwa 30 000 seiner verbliebenden Truppen sammelte.

Als Licinius jedoch erkannte, dass seine überlebenden Truppen in Nikomedia dem siegreichen Heer von Konstantin(us) nicht standhalten konnten, ließ er sich überreden, sich seinem Feind zu ergeben.

Dabei fungierte seine Frau Constantia, die Halbschwester von Konstantin(us) als Vermittlerin. Zunächst gab Konstantin(us) den Bitten seiner Schwester nach und verschonte das Leben seines Schwagers, doch einige Monate später ordnete er im Jahr 325 dessen Hinrichtung an und brach damit seinen feierlichen Schwur, seinem Schwager nichts anzutun.

Ein Jahr später ließt Konstantin(us) auch Licinius II., den Sohn von Licinius I. und von Constantia, hinrichten.

Durch den Sieg über seinen letzten Kontrahenten Licinius wurde Konstantin(us) zum alleinigen Kaiser des Römischen Reiches.

© by Ingo Löchel

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