Am Mittag erschien Stephanus, der Prokurator von Domitians Nichte Domitilla, der seit einigen Tagen eine Armverletzung vortäuschte und einen Verband trug, um einen versteckten Dolch tragen zu können, sowie der Freigelassene Maximus beim Kaiser.
Nachdem die beiden Männer vorgaben, eine Verschwörung aufgedeckt zu haben, erhielten sie eine Audienz bei Kaiser Domitian(us).
Als Domitian(us) ein ihm überreichtes Dokument prüfte, stach ihm Stephanus in die Leiste. Der verwundete Kaiser wehrte sich zwar heftig, erlag aber schließlich den weiteren Messerstichen und den schweren Verletzungen.
Der römische Schriftsteller Sueton(ius) berichtet sehr detailliert über das Komplott und die Ermordung. Er behauptet, dass Parthenius, der Kämmerer des Kaisers, die Hauptrolle bei dem Komplott spielte,
In seinem Werk „Kaiserviten“ („De vita Caesarum libr“) schreibt er zudem, dass die Türen zu den Gemächern der Bediensteten vor dem Anschlag verschlossen worden waren und dass ein Schwert, das Domitian als letzten persönlichen Schutz gegen einen potenziellen Attentäter unter seinem Kopfkissen versteckt hielt, ebenfalls vorher entfernt worden war.
Umstritten ist, wer genau zur Gruppe der Verschwörer gehörte und wer in die Verschwörung eingeweiht war. Fest steht, dass Stephanus sowie Maximus, ein Freigelassener, die Mordtat ausführten.
Ob Domitia Longina, die Frau des Kaisers die treibende Kraft der Verschwörung war, ob Nerva zumindest Kenntnis hatte und ob die beiden Prätorianerpräfekten Titus Petronius Secundus, und Titus Flavius Norbanus die Verschwörung billigten oder sogar daran beteiligt waren, lässt sich aufgrund der Quellenlage nicht sagen.
© by Ingo Löchel
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