Am Ende des fünften Tages des Polizeikongresses, gründeten die 22 Delegierten am 7. September 1923 die IKPK, die „Internationale Kriminalpolizeiliche Kommission“, den direkten Vorläufer von Interpol, der seinen Sitz in Wien haben sollte. Damit sollte die Verbrechensbekämpfung über nationale Grenzen hinweg verbessert werden.
Zu den Gründungsmitgliedern gehörten Polizeibeamte aus Österreich, Deutschland, Belgien, Polen, China, Ägypten, Frankreich, Griechenland, Ungarn, Italien, den Niederlanden, Japan, Rumänien, Schweden, der Schweiz und Jugoslawien.
Im selben Jahr wurden im „International Public Safety Journal“ der IKPK erstmals Fahndungsnotizen veröffentlicht.
Das Vereinigte Königreich trat 1928, die Vereinigten Staaten erst 1938 der IKPK bei, obwohl ein amerikanischer Polizeibeamter inoffiziell am Kongress von 1923 teilgenommen hatte.
Bis 1934 verdoppelte sich die Mitgliederzahl des IKPK auf 58 Nationen. Nach dem Anschluss Österreichs an Nazi-Deutschland, geriet die in Wien ansässige Organisation IKPK ab dem Jahr 1938 unter die Kontrolle der Nazis.
Nach dem Ende des Zweiten Weltkriegs wurde die Organisation 1946 als IKPO (Internationale Kriminalpolizeiliche Organisation) auf Initiative des Generalinspekteurs der belgischen Polizei, Florent Louwage, von Polizeibeamten aus Belgien, Frankreich, Skandinavien, den Vereinigten Staaten und dem Vereinigten Königreich, wiederbelebt.
Das neue Hauptquartier wurde in Paris eingerichtet. 1956 kam es unter dem Namen INTERPOL (International Criminal Police Organization) zur Neugründung der internationalen Polizeiorganisation.
© by Ingo Löchel
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