Samstag, 13. April 2024

Das Kaiserreich von Nikaia (1204-1261)

Nachdem sich die  weitere Verteidigung der Stadt Konstantinopel  als erfolglos erwies, floh Kaiser KonstantinXI. in den frühen Morgenstunden des 13. April 1204 zusammen mit seinem Bruder Theodor Laskaris aus der Hauptstadt des Byzantinischen Reiches  und segelte zusammen mit einer Schar von Flüchtlingen auf die asiatische Seite des Bosporus.

Dort nahmen die beiden Brüder den Widerstand gegen die Kreuzfahrer auf, gerieten aber zunächst in Bedrängnis, als sie Anfang 1205 die wichtige Stadt Adramyttion an den neuen lateinischen Kaiser Heinrich von Flandern, den Nachfolger und Bruder von Balduin I., verloren.

Um die Stadt zurück zu erobern, kam es am 19. März 1205 zur Schlacht von Adramyttion, in dessen Verlauf das Heer der Byzantiner besiegt und Konstantin Laskaris getötet wurde.

Dessen Bruder Theodor Laskaris, der Schwiegersohn von Kaier Alexios III. führte danach den Kampf fort und gründete das Kaiserreich von Nikaia.

Im Jahr 1205 nahm Theodor Laskaris als Theodor I. die traditionellen Titel der byzantinischen Herrscher an. Drei Jahre später berief er ein Kirchenkonzil ein, um einen neuen orthodoxen Patriarchen von Konstantinopel zu wählen.  Der neue Patriarch krönte Theodore zum Kaiser und errichtete seinen Sitz in Theodors Hauptstadt Nikaia.

In den nächsten Jahren wurden zahlreiche Waffenstillstände und Bündnisse geschlossen und wieder gebrochen, da die byzantinischen Nachfolgestaaten, das Lateinische Reich, das Bulgarische Reich und das Sultanat der Rum-Seldschuken (deren Gebiet an Nicäa grenzte) sich gegenseitig bekämpften.

Im Jahr 1260 begann Kaiser Michael VIII. mit den Vorbereitungen zum Angriff auf die Stadt Konstantinopel, wobei sein General Alexios Strategopoulos Monate damit verbrachte, Konstantinopel zu beobachten, um seinen Angriff zu planen.

In der Nacht zum 25. Juli 1261 konnte Alexios Strategopulos mit seinen Truppen die Stadt Konstantinopel einnehmen, wodurch das 1204 gegründete Lateinische Kaiserreich beseitigt werden konnte.

Wenige Wochen später wurde Michael VIII als Kaiser anerkannt und das byzantinische Reich wiederhergestellt. Das Kaiserreich Trapezunt sowie das Despotat von Epirus blieben jedoch unabhängige byzantinische Staaten. 

 

Die Kaiser von Nikaia

  • Theodor I. (1204–1222), Schwiegersohn des Kaisers Alexios III. und Bruder von Konstantin Laskaris
  • Johannes III. (1222–1254), Sohn des Heerführers Basileios Vatatzes, Gemahl von Irene Laskarina und damit  Schwiegersohn von Theodor I.
  • Theodor II. (1254–1258). Sohn von Johannes III.
  • Johannes IV. (1258–1261), Sohn von Theodor II.
  • Michael VIII. (Mitkaiser 1259–1261) (ab 1261 Kaiser von Byzanz), Sohn von Andronikos Dukas Komnenos Palaiologos und der Theodora Komnene Palaiologina
  • (Tochter des Alexios Komnenos Palaiologos und der Irene Angelina, der ältesten Tochter des Alexios III. Angelos)

© by Ingo Löchel

Karte © by Wikipedia

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