Sonntag, 20. August 2023

Nachrichten: Zweiter Weltkrieg - Das "Massaker von Meymac"

Bereits im  Mai dieses Jahres brach der 98jährige Franzose Edmond Réveil, ein Bürger des kleinen französischen Ortes Meymac im Departement Correze, nach  über 79 Jahren sein Schweigen.

Denn am 12. Juli 1944 erschossen er und seine Kameraden, Mitglieder der "Francs-tireurs et Partisans Français" (FTPF), zu Deutsch „Freischärler und Partisanen“, einer Organisation der französischen Résistance, 46 gefangene Wehrmachtssoldaten und eine der Kollaboration beschuldige Französin.

Die Männer und die Frau, so Révei, hätten ihre Gräber in einem Waldstück bei Meymac selbst ausheben müssen, bevor man sie erschoss und im Waldboden verscharrte.

"Wir wussten nicht, was wir mit ihnen anfangen sollten", erinnert sich Edmond Réveil in einem im Mai veröffentlichten Interview in der Zeitung La Montagne. "Wir haben den Befehl bekommen, sie zu erschießen. Wir haben sie alle gezwungen ihr eigenes Grab auszuheben."

Nach Bekanntgabe von Edmond Réveils Aussage haben die französischen Behörden eine Suchaktion im Waldstück bei Meymac eingeleitet, mit dem Ziel, die Überreste der Getöteten zu finden, um sie danach dem "Volksbund Deutsche Kriegsgräberfürsorge" zu übergeben, damit sie auf einem Soldatenfriedhof beigesetzt werden können.

© by Ingo Löchel

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