Mittwoch, 9. August 2023

9. August 48 v. Chr.: Die Schlacht bei Pharsalus

Nach dem Beginn des Bürgerkriegs hatte Julius Caesar Rom erobert und dadurch Pompejus und seine Verbündeten zum Rückzug aus Italien gezwungen.

48 v. Chr. überquerte Caesar die Adria und rückte auf die Stadt Dyrrachium vor, die er belagerte, aber besiegt wurde.

Daraufhin zog sich Caesar nach Thessalien zurück, um dort einen seiner Legaten vor einem Angriff der aus Syrien eintreffenden Truppen des Metellus Scipio zu schützen, und belagerte Gomphi, nachdem sich ihm die Stadt widersetzt hatte.

Unterdessen setzte Pompejus mit seinem Heer nach, um Italien vor einer Invasion zu bewahren. Er wollte den Krieg auf griechischem Boden beenden, um so zu verhindern, dass Caesar die aus Syrien eintreffenden Truppen des Metellus Scipio besiegte.

Die Entscheidungsschlacht zwischen Caesar und Pompejus fand nach dem republikanischen Kalender am 9. August 48 v. Chr. statt.

Die beiden römischen Generäle stellten ihre Legionen in den traditionellen drei Linien („triplex acies“) auf.

Pompejus befahl seinen Männern, nicht anzugreifen, sondern zu warten, bis Caesars Legionen in der Nähe waren. Pompejus' Berater Gaius Triarius war der Ansicht, dass Caesars Infanterie ermüdet und in Unordnung geraten würde, wenn sie gezwungen wäre, die doppelte Distanz eines Schlachtmarsches zurückzulegen.

Da Pompejus' Armee nicht vorrückte, begann Caesars Infanterie unter Führung von Marcus Antonius und Gnaeus Domitius Calvinus mit dem Vormarsch.

Während Pompejus' Infanterie kämpfte, befahl Labienus der pompejanischen Kavallerie auf seiner linken Flanke, Caesars Kavallerie anzugreifen, die wie erwartet Caesars Kavallerie erfolgreich zurückdrängte.

Doch Caesar hatte für die gegnerische Kavallerie eine Falle gelegt. Denn seine versteckte vierte Infanterielinie überraschte Pompejus' Reiter, wobei Caesars Männer angewiesen wurden, mit ihren Pila auf Pompejus' Kavallerie zuzustoßen, anstatt sie zu werfen.

Daraufhin geriet die Reiterei von Pompejus in Panik und erlitt schwere Verluste, als Caesars Kavallerie umkehrte und sie verfolgte.

Nachdem Caesar Pompejus' Kavallerie aufgerieben hatte, warf Caesar seine Reservetruppen ein.

Unterdessen verlor Pompejus seinen Kampfeswillen, als er sah, wie sowohl die Kavallerie als auch die Legionen unter seinem Kommando die Formation aufbrachen und aus der Schlacht flohen.

Er zog sich in sein Lager zurück, wobei er den Rest seiner Truppen im Zentrum und an der rechten Flanke sich selbst überließ.

Da der Rest von Pompejus' Armee durch die Flucht ihres Generals verwirrt zurückblieb, drängte Caesar seine Männer, den Tag zu beenden, indem sie den Rest von Pompejus' Truppen vernichtend schlugen und das feindliche Lager einnahmen.

Mit der Schlacht bei Pharsalus hatte Julius Caesar seinen bisher größten Sieg errungen. Unterdessen floh Pompejus mit seinen Beratern nach Mytilene und von dort nach Kilikien, wo er einen Kriegsrat abhielt.

Zur gleichen Zeit versuchten Cato und seine Anhänger in Dyrrachium, das Kommando an Marcus Tullius Cicero zu übergeben, der sich jedoch weigerte und stattdessen beschloss, nach Italien zurückzukehren.

Andere, darunter Marcus Junius Brutus, baten Caesar um Begnadigung und reisten über die Sümpfe nach Larissa, wo er von Caesar in seinem Lager freundlich empfangen wurde.

Nach der Abhaltung seines Kriegsrat beschloss Pompejus nach Ägypten zu fliehen, das ihm im Jahr zuvor militärische Hilfe geleistet hatte.

Als Julius Caesar von der Flucht des Pompejus nach Ägypten erfuhr, nahm er die Verfolgung auf, landete zunächst in Asien und erreichte am 2. Oktober 48 v. Chr. Alexandria, wo er von der Ermordung des Pompejus erfuhr und in einen dynastischen Streit zwischen Ptolemaios XIII. und Kleopatra verwickelt wurde..

© by Ingo Löchel

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