Samstag, 24. Februar 2024

24. Februar 1525: Die Schlacht bei Pavia

Am Morgen des 24. Februar 1525 fand mit der Schlacht bei Pavia das entscheidende Gefecht des Italienischen Krieges (1521-1526) zwischen Franz I. von Frankreich  und Karl V., dem Kaiser des Heiligen Römischen Reiches und Herrscher über Spanien, Österreich, die Niederlande und Sizilien, statt.

Die französische Armee wurde von König Franz I. von Frankreich angeführt, der im Oktober 1524 mit über  26.000 Soldaten die Stadt Pavia (damals Teil des Herzogtums Mailand im Heiligen Römischen Reich) belagerte.

In der Absicht, die Belagerung zu brechen, schickte Karl V. ein Entsatzheer unter dem Kommando des Flamen Charles de Lannoy, kaiserlicher Leutnant und Vizekönig von Neapel, und des abtrünnigen französischen Generalkapitäns Charles III, Herzog von Bourbon nach Pavia.

Die Schlacht zwischen dem französischen und dem kaiserlichen Heer fand außerhalb der Stadtmauern der Stadt Pavia statt, wo der Marquis von Pescara und der deutsche Heerführer Georg Frundsberg ihre Truppen in Formation aufgestellt hatten.  

Franz ergriff persönlich die Initiative und führte einen Kavallerieangriff gegen Charles de Lannoy an, wurde aber von den deutschen und spanischen kaiserlichen Pikenieren aufgehalten und geriet durch das Arkebusenfeuer der kaiserlichen Truppen in Bedrängnis.

Als spanische und deutscher Fußsoldaten von allen Seiten über die französische Kavallerie herfiel und begann, die französische Reiterei systematisch zu töten, griffen die verbliebenen französischen Truppen ein, um König Franz zu Hilfe zu kommen, wurden dabei aber von den Pikenieren und von der Garnison von Pavia eingekesselt.

In der vierstündigen Schlacht wurde das französische Heer vernichtend geschlagen, wobei viele der höchsten Adligen Frankreichs getötet oder andere - darunter auch der französische König Franz I. selbst - gefangen genommen wurden.

Franz der I. wurde nach der verlorenen Schlacht in Pavia gefangen gehalten und später nach Spanien überführt, wo Kaiser Karl V. wegen seiner bevorstehenden Hochzeit mit Isabella von Portugal residierte.

Gemeinsam unterzeichneten sie 1526 den Vertrag von Madrid, in dem Franz auf seine Ansprüche auf das Herzogtum Mailand verzichtete und Burgund im Austausch für seine Freiheit an das Haus Habsburg abtrat.

Der Ausgang der Schlacht festigte zwar die Vorherrschaft der Habsburger in Italien und Europa, doch Franz kündigte den Vertrag nach seiner Befreiung und nahm bald darauf die Feindseligkeiten gegen die Habsburger  wieder auf.

© by Ingo Löchel

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