Freitag, 9. Februar 2024

Die Warägergarde - Teil 2

Das wohl bekannteste Mitglied der Warägergarde war Harald Sigurdsson, der spätere König Harald III. von Norwegen, der am 25. September 1066 während seines Feldzuges in England in der Schlacht von Stamford Bridge fiel.

Nach einigen Jahren in der Kiewer Rus', zogen Harald und seine etwa 500 Mann starke Truppe um das Jahr 1033 oder 1034 nach Konstantinopel, der Hauptstadt des Byzantinisches Reiches, wo sie sich der Warägergarde anschlossen.

Während die Warägergarde in erster Linie als Leibwache des Kaisers fungierte, kämpfte Harald mit seinen Männern an fast allen Grenzen des Byzantinischen Reiches, zunächst in Feldzügen gegen arabische Piraten im Mittelmeer und dann in Städten im Landesinneren in Kleinasien/Anatolien, die die Piraten unterstützt hatten.

Bis 1035 hatten die Byzantiner die Araber aus Kleinasien nach Osten und Südosten verdrängt, und Harald nahm mit der Warägergarde an Feldzügen teil, die bis zum Tigris und Euphrat in Mesopotamien reichten.

Im Jahr 1038 wurde  Harald mit Teilen der Warägergarde mit einer byzantinischen Expedition nach Sizilien geschickt,  um die Insel von den muslimischen Sarazenen zurückzuerobern.

Im Jahr 1041 brach in Süditalien ein langobardisch-normannischer Aufstand aus, und Harald führte die Warägergarde in mehreren Schlachten an.

Nach der Niederlage der Byzantiner in der Schlacht von Montemaggiore am 4. Mai 1041, wurden Harald und die Warägergarde nach Konstantinopel zurückgerufen.

Danach wurde Harald und die Warägergarde zum Kampf an die südosteuropäische Grenze nach Bulgarien geschickt. Dort kämpfte er im Heer von Kaiser Michaels IV. in der Schlacht von Ostrovo, was Harald später den Beinamen "Bulgarenverbrenner" einbrachte.

Nach dem Tod von Kaiser Michaels IV. im Dezember 1041, kam es im Byzantinischen Reich zu Konflikten zwischen dem neuen Kaiser Michael V. und der mächtigen Kaiserin Zoe.

Während der Unruhen in Konstantinopel wurde Harald verhaftet und eingekerkert. Ihm gelang  aber die Flucht aus dem Gefängnis. .

Während einige der Mitglieder der Garde den Kaiser bewachten, wurde Harald zum Anführer der Waräger, die den Aufstand unterstützten. Michael V. von Byzanz wurde schließlich geblendet und in ein Kloster verbannt.

1042 kehrte Harald Sigurdsson nach Norwegen zurück, wo er im Jahr 1047 als Harald III. König von Norwegen wurde.

© by Ingo Löchel

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