Donnerstag, 7. Dezember 2023

7. Dezember 43 v. Chr.: Marcus Antonius lässt seinen Gegner Cicero ermorden

Die Beziehungen zwischen Marcus Tullius Cicero und Marcus Antonius, dem Anführer der Cäsarischen Fraktion sowie dem inoffizieller Vollstrecker des öffentlichen Willens Caesars, waren nie freundschaftlich gewesen und verschlechterten sich, nachdem Cicero behauptet hatte, dass Antonius sich bei der Auslegung von Caesars Wünschen und Absichten Freiheiten genommen hatte.

Octavian(us) (der spätere Kaiser Augustus) war der Adoptivsohn und Erbe Caesars. Nachdem er nach Italien zurückgekehrt war, begann Cicero, ihn gegen Antonius auszuspielen.

Cicero unterstützte zudem Decimus Junius Brutus Albinus als Statthalter von Gallia Cisalpina und forderte den Senat auf, Antonius zum Staatsfeind zu erklären. Die Rede von Lucius Piso, dem Schwiegervater Caesars, verzögerte jedoch das Verfahren gegen Antonius.

Antonius wurde später zum Staatsfeind erklärt, als er sich weigerte, die Belagerung von Mutina aufzuheben, das sich in den Händen von Decimus Brutus befand.

Ciceros Plan, Antonius zu vertreiben, scheiterte jedoch, da sich Antonius und Octavian(us) versöhnten und miteinander verbündeten.

Am 27. November 43 v. Chr. trat das Bündnis offiziell in Kraft. Das Triumvirat bestehend aus Marcus Antonius, Octavian(us)  und Lepidus begann sofort mit der Proskription seiner Feinde nach dem Vorbild von Sulla im Jahr 82 v. Chr. Cicero und alle seine Kontakte und Unterstützer wurden zu den Staatsfeinden erklärt.

Am 7. Dezember 43 v. Chr. wurde Cicero gefasst und auf Befehl von Marcus Antonius von dem Centurio Herennius und dem Militärtribunen Gaius Popilius Laenas getötet.

Nachdem Ciceros Leichnam verstümmelt wurde, wurden ihm Kopf und Hände abgeschlagen und auf der Rostra, der Rednertribüne, auf dem Forum Romanum, öffentlich ausgestellt.

© by Ingo Löchel

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