Sonntag, 17. Dezember 2023

Die Ereignisse nach der "Boston Tea Party"

Am Tag nach der „Boston Tea Party“ ritt Paul Revere nach New York, wo man die Nachricht veröffentlichte und an die anderen Kolonien weiterleitete. Als sie drei Monate später London  erreichte, kam es zu einer überstürzten und drastischen Reaktion.

Der „Boston Port Bill“ wurde verabschiedet, das den gesamten Handel mit Boston einem Embargo unterwarf und praktisch zur Schließung des Hafens führte. 

Die Stadt (und in der Konsequenz ganz Massachusetts) wurden der Zivilverwaltung entzogen und damit im Grunde unter Kriegsrecht gestellt. Man ernannte General Horatio Gage zum Gouverneur von Massachusetts.

1775 erhielt Gage erhebliche Verstärkung durch reguläre britische Truppen unter dem Kommando von Sir William Howe.

Dazwischen wurde am 5. September 1774 der „Erste Kontinentalkongress“ in Philadelphia unter den Präsidentschaft  des Freimaurers Peyton Randolph (1721-1775), einem bekannten Anwalt und Provinzial-Großmeister von Virginia, einberufen. 

Zu den Bostoner Delegierten gehörten unter anderem. auch Samuel Adams von den „Sons of Liberty“ sowie Paul Revere von der St. Andrew’s Lodge.

Als im Februar 1775 der Provinzkongress von Massachusetts zusammentraf, gab Randolph Pläne für einen bewaffneten Widerstand bekannt. Das Parlament erklärte Massachusetts daraufhin zu einem aufständischen Staat.

Am 18. April 1775 entsandte man 700 britische Soldaten, um ein Waffenlager der Miliz in Concord, außerhalb von Boston, zu besetzen.

Der Freimaurer Paul Revere unternahm daraufhin seinen berühmten Ritt, um vor dem Anmarsch der britischen Soldaten zu warnen, woraufhin ihnen bei Lexington 77 bewaffnete Kolonisten gegenübertraten. Beim darauffolgenden Scharmützel wurden 8 Kolonisten getötet und 10 verletzt.

Auf dem Rückweg von Boston wurden die Briten, welche die beschlagnahmten Waffen bei sich hatten, von etwa 4.000 Kolonisten angegriffen. Nach den Kämpfen hatten  Briten 273 Tote und Verwundete zu beklagen, die Kolonisten 90 Tote.

Am 22. April 1775 trat der Dritte Provinzkongress von Massachusetts unter der Präsidentschaft des Freimaurers Joseph Warren zusammen. Warren veranlasste darin die Mobilmachung von 30.000 Mann. John und Samuel Adams forderten bereits radikalere Maßnahmen, aber noch wurde von den meisten Anwesenden die Loyalität zur britischen Krone bekundet. Doch schließlich setzten sich die Forderungen nach radikaleren Maßnahmen durch.

Als der „Zweite Kontinentalkongress“ am 10. Mai 1775 unter der Präsidentschaft des Freimaurers John Hancock (ein Mitglied von der St. Andrew’s Lodge) zusammentrat (da Peyton Randolph gestorben war), autorisierte der Kontinentalkongress die Aushebung einer richtiggehenden Armee, der so genannten Kontinentalarmee,  unter dem Oberbefehl des Freimaurers George Washington.

Der Freimaurer John Hancock wurde am 23. Januar 1737 in Braintree (heute ein Teil von Quincy, Massachusetts) geboren und studierte am Harvard College (heutige Harvard University). Nach seinem Abschluss im Jahr 1754 arbeitete er in der Handelsgesellschaft seines Onkels und Vormunds.

Hancock war Mitglied der “Massachusetts Lodge No. 277” in Quincey. 1760 wurde er zum „Master Mason“ in der „Merchant’s Lodge No. 1, Quebec City, Kanada, ernannt. Drei Jahre später zog er nach Boston, Massachusetts, wo er in die St. Andrew’s Lodge eintrat.

1764 erbte er die Firma seines Onkels, ein Bostoner Handelshaus, mitsamt einem beträchtlichen Vermögen.

Zwei Jahre später wurde er in das Parlament von Massachusetts gewählt. 1770  geriet Hancock erstmals in Konflikt mit den britischen Behörden, als sein Schiff "Liberty" vom Zoll beschlagnahmt wurde, weil er Madeirawein entladen hatte, ohne Einfuhrzoll zu zahlen.

Seine energische und überzeugende Verteidigung im folgenden Prozess brachte ihm bei den antibritischen Bürgern Massachusetts’ große Beliebtheit ein.

Nach dem sogenannten „Bostoner Massaker“ gehörte er dem Komitee an, das den Rückzug der britischen Truppen aus Boston forderte. Seither galt er als einer der führenden Vorkämpfer für die amerikanische Unabhängigkeit und arbeitete eng mit Samuel Adams in Massachusetts zusammen.

Zu Beginn des Amerikanischen Unabhängigkeitskrieges wurden Hancock und Adams ausdrücklich von der Generalamnestie, die die Briten erlassen hatten, ausgenommen.

Von 1775 bis 1780 war Hancock Abgeordneter des Kontinentalkongresses. Als Präsident des Kongresses (1775-1777) unterzeichnete er als Erster die Unabhängigkeitserklärung. John Hancock war der erste Gouverneur des Staates Massachusetts (1780-1785 und 1789-1793). Er verstarb am 8. Oktober 1793 in Quincy.

© by Ingo Löchel

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