Montag, 18. März 2024

18. März 1314: Hinrichtung der Templer Jacques de Molay wird zusammen mit Geoffroy de Charnay in Paris

Am 22. März 1312 erklärte Papst Clemens V. den Templerorden auf dem Konzil von Vienne für aufgelöst.

Im Dezember 1313 ernennt der Papst eine neue Kommission, bestehend aus den drei Kardinälen Nicolas Caignet de Fréauville, Arnaud d’Auch und Arnaud Novelli, die den Großmeister Jacques de Molay sowie  Hugues de Pairaud, Meister von Frankreich, Geoffroy de Gonneville, Meister von Aquitanien und Poitou, und Geoffroy de Charnay, Meister von der Normandie, die seit fast Jahren in der Burg Gisor inhaftiert waren, vor Gericht stellen sollten.

Die drei vom Papst eingesetzten Kardinäle traten im März 1314 in Paris zusammen. Am 18. März 1314 wurde das Urteil auf dem Platz vor der Kirche Notre Dame öffentlich verkündet, das auf lebenslange Haft lautete.

Als der Großmeister Jacques de Molay und Geoffroy de Charnay, Meister von der Normandie, das Urteil vernommen hatten, fühlten sie sich Papst Clemens V. verraten. Sie protestierten heftig und widerriefen alle ihre früheren Geständnisse.

Während sich die päpstliche Gerichtskommission zu einer weiteren Beratung zurückzog, beschloss König Philipp IV. von Frankreich, die sofortige Hinrichtung von Jacques de Molay und Geoffroy de Charnay.

Damit beging der König einen weiteren Rechtsbruch, da er handelte, ohne das Urteil der Kirche abzuwarten, was auch der anwesende Inquisitor Bernard Gui feststellte.

Am Abend des 18. März 1314 wurden Jacques de Molay und Geoffroy de Charnay auf der Île de la Cité in Paris auf dem Scheiterhaufen verbrannt.

"Als der Meister das Feuer bereit sah, zog er sich sofort furchtlos aus und zog sich nackt in sein Hemd. Er zitterte zu keiner Zeit, obwohl sie ihn zerrten und schubsten. Sie nahmen ihn, um ihn an den Pfahl zu binden, und er lächelte und freute sich und ließ es geschehen. Sie fesseln ihm die Hände, aber er sagt: "Ihr Herren, lasst mich wenigstens meine Hände ein wenig falten und zu Gott beten, denn es ist Zeit und Jahreszeit dafür.

Ich sehe hier mein Gericht, wo das Sterben mir frei zusteht. Gott weiß, wer Unrecht hat und gesündigt hat; das Unglück wird bald über die kommen, die uns zu Unrecht verurteilen. Gott wird unseren Tod rächen. Herr wisse, dass in Wahrheit alle, die durch uns gegen uns sind, leiden müssen.

In diesem Glauben will ich sterben. Das ist mein Glaube, und ich bitte Sie, dass Sie der Jungfrau Maria, von der unser Herr Christus geboren wurde, mein Angesicht zuwenden werden. Seine Bitte wurde ihm gewährt. Und der Tod nahm ihn so sanft, dass jedermann sich darüber wunderte". (1)

Hugues de Pairaud, der Meister von Frankreich und Geoffroy de Gonneville, der Meister von Aquitanien und Poitou, die im Gegensatz zu Jacques de Molay und Geoffroy de Charnay geschwiegen hatten, wurden beide zu lebenslanger Haft verurteilt.

Auf den Ort der Hinrichtung weist heute eine kleine Gedenktafel hin an der Westseite des Pont Neuf auf der Île de la Cité in Paris. Die Gedenktafel befindet sich am Fuß der Brücke, an der Mauer gegenüber dem Eingang zum Park an der Westspitze der Insel.

© by Ingo Löchel

 

  •  (1) Geoffroi de Paris, Metrische Chronik von Philipp dem Schönen.

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