Gallienus war mit Iulia Cornelia Salonina Chrysogone verheiratet, die Mutter ihrer gemeinsamen Kinder Publius Licinius Cornelius Egnatius Valerianus (gestorben 258), Publius Licinius Cornelius Saloninus Valerianus (ermordet im Jahr 260 in Köln) und Publius Licinius Egnatius Marinianus (ermordet im Jahr 268).
Nachdem sein Vater Valerianus im Jahr 253 zum Kaiser ernannt worden war, ließ er seinen Sohn Gallienus vom römischen Senat in den Rang eines Augustus, eines Mitkaisers, erheben.
Danach teilte Valerianus das Reich zwischen ihm und seinem
Sohn auf, wobei Valerianus den Osten und
Gallienus den Westen regierte.
Im Jahr 258 besiegte Gallienus den Usurpator Ingenuus und vernichtete im Jahr 259 ein Heer der
Alemannen bei Mediolanum (Mailand).
Nach der Niederlage der Römer in der Schlacht von Edessa
im Jahr 260 und der Gefangennahme seines Vaters, des Kaisers Valerianus durch
den Sassanidenkönig Schapur I., kam
es zu einer schweren Krise im Römischen Reich.
Zwar konnte der Kaiser Gallienus zahlreiche Siege gegen
eine Vielzahl von Usurpatoren und gegen diverse germanische Stämme erringen, er
konnte aber die Abspaltung wichtiger Provinzen des Römischen Reiches nicht
verhindern.
Während sich Kaiser Gallienus unter anderem um die
Aufstände in Pannonien und die Situation an der Donaugrenze kümmern musste,
ließ er seinen Sohn Saloninus und
den Prätorianerpräfekt Silvanus zur
Sicherheit in Colonia Agrippina (Köln) , der Hauptstadt der römischen Provinz Germania Inferior zurück.
Zudem beauftragte Gallienus den Statthalter der Provinz Marcus Cassianius Latinius Postumus mit
dem Schutz der Rheingrenze, da germanische Stämme ins Reich eingedrungen waren.
Postumus gelang es im Jahr 260 erfolgreich, die Provinz
Germania Inferior gegen eine Invasion der Franken zu verteidigen, die besiegt
werden konnten, revoltierte aber mit
seinen Truppe ( die ihn zum Gegenkaiser ausriefen) gegen Gallienus.
Nach seiner Ernennung zum Gegenkaiser belagerte Postumus
Köln und nahm nach der Eroberung der Stadt Saloninus
und Silvanus gefangen, die er danach töten ließ.
Als Gallienus die Nachricht von der Ermordung seines Sohnes Saloninus erhielt, begann er, Truppen zu sammeln, um Postumus entgegenzutreten.
Doch die Invasion der Makrianer zwang ihn, den Reitergeneral Aureolus
mit einer großen Streitmacht gegen sie einzusetzen, so dass er nicht genügend
Truppen für den Kampf gegen Postumus hatte.
Zudem musste sich Kaiser Gallienus um die Einfälle weiterer Barbarenstämme
kümmern. Während er im Jahr 260 die eingedrungenen Alemannen in der Schlacht
von Mailand vernichtend schlagen konnte, hatten Ende des Jahres 259 die Juthungen
den Limes überschritten und waren plündernd ins Römische Reich eingedrungen.
Nachdem sie mit ihrer Beute und einer Vielzahl von
Gefangenen wieder Italien verlassen hatten, wurden sie im Jahr 260 in der Nähe
der rätischen Provinzhauptstadt Augusta
Vindelicum (Augsburg) von regulären römischen Truppen und einem
Provinzaufgebot gestellt und in einer zweitägigen Schlacht besiegt.
Etwa zur gleichen Zeit ließ sich Regalianus, der Statthalter von Pannonien und Moesien von seinen
Truppen zum Gegenkaiser ausrufen.
Regalianus hielt sich etwa sechs Monate lang an der Macht
und gab Münzen mit seinem Abbild heraus. Nach einigen Erfolgen gegen die
Sarmaten endete sein Aufstand, als die Roxolani in Pannonien einfielen und
Regalianus bei der Einnahme der Stadt Sirmium getötet wurde.
Im Jahr 262 kam es zu einer weiteren Usurpation, die von Lucius
Mussius Aemilianus, des Statthalters von Ägypten ausging, der sich ebenfalls
zum Gegenkaiser ausrufen ließ.
Um die Kontrolle über die lebenswichtigen ägyptischen
Kornkammern zurückzugewinnen, schickte der
Kaiser Gallienus seinen Feldherrn Theodotus gegen Aemilianus, den Theodotus in einer
Schlacht in der Nähe von Theben besiegen konnte.
Unterdessen kam es zu Kämpfen zwischen Gallienus und
Postumus, den der römische Kaiser zurückdrängen konnte. Doch während der
Belagerung einer Stadt, wurde Gallienus schwer verwundet, so dass sich die
kaiserlichen Truppen wieder aus dem Gallischen Sonderreich zurückziehen
mussten.
In den Jahren 267-269 fielen die Goten in großer Zahl in
das Reich ein, die in Griechenland eindrangen und dabei eine Vielzahl von
griechischen Städten, darunter auch die Städte Athen und Sparta, plünderten.
Nachdem die Barbaren zunächst in einer Seeschlacht
besiegt werden konnten, gelang es dem Kaiser Gallienus mit seinen Legionen die Gote4n
in einer Schlacht in Thrakien vernichtend zu schlagen.
Im Jahr 268 rebellierte der Reitergeneral Aureolus in Mediolanum (Mailand), so
dass es schließlich zur Schlacht zwischen Gallienus und dem rebellischen
General kam, in deren Verlauf Aureolus besiegt wurde, der sich in die Stadt
Mailand zurückzog.
Während der Belagerung der Stadt fiel der Kaiser Gallienus einer Verschwörung seiner
Offiziere und dem römischen Senat zum Opfer (in der vermutlich auch die
nachfolgenden Kaiser Claudius Gothicus
und Aurelianus verwickelt waren), der
zusammen mit seiner Frau Salonina ermordet
wurde.
Nachdem die Nachricht von der Ermordung des Kaisers Rom erreichte, wurden dort auch dessen
Bruder Valerianus und dessen Sohn Marinianus getötet.
Die15-jährige Regierungszeit des römischen Kaisers Gallienus (253-268) war
die längste Regierungszeit eines römischen Kaisers seit über einem halben
Jahrhundert.
Gallienus zog während seiner Regierungszeit den Unmut des
Senatas auf sich, als er sie vom Militärdienst ausschloss. Zuvor hatten
zahlreiche Senatoren wichtige militärische Posten besetzt. Gallienus setzte
angesichts der militärischen Krisen im Römischen Reich eher auf erfahrene
Soldaten und griff dabei zumeist auf Angehörige des Ritterstandes zurück.
Zudem setzte Gallienus als erster römischer Kaiser auf große
Kavallerieeinheiten, die in kürzester Zeit überall im Reich eingesetzt werden
konnten. Auch diese militärische Reform untergrub die Macht der Senatoren, da
zuverlässigere nichtsenatorische Reiterkommandanten an Bedeutung gewannen.
© by Ingo Löchel
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