Freitag, 31. Mai 2024

31. Mai 455: Der weströmische Kaiser Petronius Maximus wird ermordet

Die Ermordung des Kaisers Valentinianus III. am 16. März 455 ließ das Weströmische Reich ohne einen geeigneten Thronfolger zurück.

Mehrere Kandidaten wurden von verschiedenen Gruppen der kaiserlichen Bürokratie und des Militärs unterstützt. 

  • Darunter Maximianus,  
  • Majorianus, der nach der Ermordung des Flavius Aetius die Armee befehligte und von der Kaiserin Licinia Eudoxia unterstützt wurde,
  • und Petronius Maximus, der vom römischen Senat unterstützt wurde und sich schließlich am 17. März 455 den Kaiserthron sicherte, indem er Geld an die Beamten des kaiserlichen Palastes verteilte.

Nachdem er die Kontrolle über den königlichen Palast erlangt hatte, festigte Petronius Maximus seine Macht, indem er Licinia Eudoxia, die Witwe des ermordeten Kaisers Valentinianus III., heiratete.

Um seine Position weiter zu sichern, ernannte Maximus Avitus zum magister militum und schickte ihn auf eine Mission nach Toulouse, um die Unterstützung der Westgoten zu gewinnen.

Zudem löste er die Verlobung von Licinias Tochter Eudocia mit Hunerich, dem Sohn des Vandalenkönigs Geiserich, auf und verheiratete sie mit seinem eigenen Sohn.

Diese Zurückweisung erzürnte Geiserich, der daraufhin mit den Vorbereitungen für eine Invasion Italiens begann.

Im Mai 455, zwei Monate nach der Thronbesteigung von Maximus, erreichte die Nachricht Rom, dass König Geiserich nach Italien segelte. Als sich die Nachricht in der Stadt verbreitete, gerieten die Einwohner  in Panik, und flohen aus Rom.

Da der weströmische Kaiser Petronius Maximus noch nicht die Unterstützung der Westgoten hatte, beschloss er, dass eine Verteidigung der Stadt gegen die Vandalen zwecklos war und flüchtete ebenfalls aus der Stadt.

Als Maximus am 31. Mai 455 allein aus der Stadt ritt, wurde er von einer wütenden Menge angegriffen und gesteinigt (nach einer anderen Darstellung wurde er von einem römischen Soldaten getötet). Danach wurde seine verstümmelte Leiche in den Tiber geworfen.

© by Ingo Löchel

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