Sonntag, 12. Mai 2024

Seleukos I. - Der Gründer des Seleukidenreiches

Seleukos I. Nikator war der Sohn des Antiochus und der Laodike. 
 
Er war ein makedonischer General und einer der Nachfolger Alexanders des Großen, der das gleichnamige Seleukidenreich gründete.

Während seiner Dienstzeit als Offizier unter Alexander dem Großen war Seleukos Befehlshaber der Hypaspistai, einer Eliteeinheit der makedonischen Infanterie.

Nach dem Tod Alexanders im Juni 323 v. Chr. unterstützte Seleukos zunächst Perdikkas, den Regenten von Alexanders Reich.

Nach dem Ausbruch der Diadochenkriege im Jahr 322 führten die militärischen Misserfolge des Perdikkas gegen Ptolemaios in Ägypten jedoch zur Meuterei seiner Truppen in Pelusium.

Daraufhin wurde Perdikkas im Rahmen einer Verschwörung von Seleukos, Peithon und Antigenes in Pelusium ermordet.

Im  Jahr 321 v. Chr. wurde Seleukos unter dem neuen Regenten Antipater zum Satrap von Babylon ernannt. Doch nachdem die Kriege zwischen den Diadochen weitergeführt wurdemn, zwang Antigonus (einer der mächtigsten Diadochen) Seleukus zur Flucht aus Babylon.

Erst 312 v. Chr. konnte Seleukos mit der Unterstützung von Ptolemäus nach Babylon zurückkehren. Danach dehnte Seleukos sein Herrschaftsgebiet rücksichtslos aus und eroberte schließlich die persischen und medischen Länder, so dass Seleukos danach nicht nur über Babylonien, sondern über den gesamten östlichen Teil von Alexanders Imperium (über Syrien, Mesopotamien und die iranische Hochebene) herrschte.

Seleukos erhob außerdem Anspruch auf die ehemaligen Satrapien in Gandhara und in Ostindien. 

Diese Ambitionen wurden jedoch von Chandragupta Maurya angefochten, was zum Krieg (305-303 v. Chr.) führte.

Der Konflikt wurde schließlich durch einen Vertrag beigelegt, in dessen Folge das Maurya-Reich die östlichen Satrapien annektierte. Zudem wurde ein Heiratsbündnis geschlossen, bei dem Chandragupta eine Tochter des Seleukos heiratete.

Außerdem erhielt das Seleukidenreich eine beträchtliche Streitmacht von 500 Kriegselefanten, die in der Schlacht von Ipsus 301 v. Chr. eine entscheidende Rolle gegen Antigonus spielen sollten.

Während seiner Herrschaft gründete Seleukos I. eine Reihe neuer Städte, darunter Antiochia (300 v. Chr.), Edessa und Seleukia am Tigris.

Im Jahr 281 v. Chr. besiegte Seleukos I. auch Lysimachus in der Schlacht von Corupedium und fügte Kleinasien seinem Reich hinzu.

Seleukos wollte jedoch auch die Kontrolle über die europäischen Gebiete des Lysimachus, vor allem über Thrakien und Makedonien, erlangen.

Doch bei seiner Ankunft in Thrakien im Jahr 281 v. Chr. wurde Seleukos von Ptolemäus Ceraunus ermordet, der mit seiner Schwester Lysandra am seleukidischen Hof Zuflucht gesucht hatte.

Auf Seleukos I. folgte sein Sohn Antiochus I. als Herrscher des Seleukidenreiches, das  eines der wichtigsten Mächte der hellenistischen Welt war, bis es im späten zweiten und frühen ersten Jahrhundert v. Chr. von der Römischen Republik und dem Partherreich besiegt wurde.

© by Ingo Löchel

Karte © by Wikipedia

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