Die Gründungsmitglieder des Templerordens
André de Montbard
Vermutlich (das das genaue Datum ist bekannt) im Jahr
1118/1119 gründete Hugo de Payens
zusammen mit Gottfried von Saint-Omer, André de Montbard, Archibald von
Saint-Aignan, Payen de Montdidier und Geoffrey Bison (sowie drei weiteren
Rittern) den Orden der Tempelritter in Jerusalem.
Doch wer waren diese Gründer des Templerordens?
André
de Montbard wurde um das Jahr 1097 (andere Quellen sprechen von 1103) auf dem Schloss
Montbard in Burgund geboren. Er war der jüngste Sohn von Graf Bernard I. von
Montbard, (1040-1103) und dessen Ehefrau Humberge de Roucy.
André
hatte mehrere Geschwister. Darunter den ältesten Bruder Raynard de Montbard, der nach dem Tod
seines Vaters Bernard dessen Nachfolge antritt, sowie die Schwester Aleth de Montbard (die Mutter von Bernhard von Clairvaux), die Tescelin de Fontaine heiratete.
Zusammen mit Hugo de Payens und Gottfried von Saint-Omer
sowie sechs weiteren Rittern gründete André de Montbard den Orden der
Tempelritter in Jerusalem.
Montbard stieg mit den Jahren zum zum Seneschall des
Ordens (belegt von 1148 bis 1151) auf, den zweiten Rang im Orden nach dem
Großmeister.
Nach dem Rücktritt des Großmeisters Everard des Barres (1147-1152) war de Montbard als dessen
Nachfolger im Gespräch. Doch das
Generalkapitel des Ordens entschied sich für Bernard de Tromelai.
Damit positionierte sich der Orden der Tempelritter im
aufziehenden Konflikt zwischen dem König Balduin III. von Jerusalem und dessen Mutter
Melisende zugunsten des Königs, zumal André
de Montbard als Freund und Parteigänger Melisendes bekannt war.
Nach dem Tod des Großmeisters Bernard de Tramelay (1152-1153), der während der Belagerung der
Stadt Askalon getötet wurde, wurde André de Montbard zum fünften Großmeister des Templerordens gewählt, da der Konflikt
zwischen Könign Balduin III. und seiner Mutter
Melisende inzwischen beigelegt war.
Über seine Amtszeit als Großmeister des Templerordens ist
wenig bekannt. Einige Briefe, die er mit seinem Neffen Bernhard von Clairvaux austauschte, sind jedoch erhalten geblieben.
Allerdings scheint sich André de Montbard häufig am Hof
der Könige von Jerusalem aufgehalten zu haben, denn er ist in zahlreichen
Urkunden als Zeuge vermerkt.
Der fünfte Templer-Großmeister André de Montbard starb am 17. Januar 1156 in Jerusalem. Andere Quellen sprechen vom 17. Oktober 1156 als Todestag
von André de Montbard.
Danach soll er sein Amt als Großmeister an seinen
Nachfolger Bertrand de Blanchefort abgegeben haben und sich danach (wie der
dritte Großmeister Everard des Barres)
in die Zisterzienser-Abtei von Clairvaux
zurückgezogen haben, die von seinem Neffen Bernard auf einem von Raynard de
Montbards (dem Bruder von André de Montbard) geschenktem Land gegründet worden
war.
© by Ingo Löchel
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