Dienstag, 7. Mai 2024

Der Templerkurier: André de Montbard

Die Gründungsmitglieder des Templerordens

André de Montbard

Vermutlich (das das genaue Datum ist bekannt) im Jahr 1118/1119 gründete Hugo de Payens zusammen mit Gottfried von Saint-Omer, André de Montbard, Archibald von Saint-Aignan, Payen de Montdidier und Geoffrey Bison (sowie drei weiteren Rittern) den Orden der Tempelritter in Jerusalem.

Doch wer waren diese Gründer des Templerordens?

André de Montbard wurde um das Jahr 1097 (andere Quellen sprechen von 1103) auf dem Schloss Montbard in Burgund geboren. Er war der jüngste Sohn von Graf Bernard I. von Montbard, (1040-1103) und dessen Ehefrau Humberge de Roucy.

André hatte mehrere Geschwister. Darunter den ältesten Bruder Raynard de Montbard, der nach dem Tod seines Vaters Bernard dessen Nachfolge antritt, sowie die Schwester Aleth  de Montbard (die Mutter von Bernhard von Clairvaux), die Tescelin de Fontaine heiratete.

Zusammen mit Hugo de Payens und Gottfried von Saint-Omer sowie sechs weiteren Rittern gründete André de Montbard den Orden der Tempelritter in Jerusalem.

Montbard stieg mit den Jahren zum zum Seneschall des Ordens (belegt von 1148 bis 1151) auf, den zweiten Rang im Orden nach dem Großmeister.

Nach dem Rücktritt des Großmeisters Everard des Barres (1147-1152) war de Montbard als dessen Nachfolger im Gespräch. Doch  das Generalkapitel des Ordens entschied sich für Bernard de Tromelai.

Damit positionierte sich der Orden der Tempelritter im aufziehenden Konflikt zwischen dem König Balduin III. von Jerusalem und dessen Mutter Melisende zugunsten des Königs, zumal André de Montbard als Freund und Parteigänger Melisendes bekannt war.

Nach dem Tod des Großmeisters Bernard de Tromelai (1152-1153), der während der Belagerung der Stadt Askalon getötet wurde, wurde André de Montbard zum fünften Großmeister des Templerordens gewählt, da der Konflikt zwischen Könign  Balduin III. und seiner Mutter Melisende inzwischen beigelegt war.

Über seine Amtszeit als Großmeister des Templerordens ist wenig bekannt. Einige Briefe, die er mit seinem Neffen Bernhard von Clairvaux austauschte, sind jedoch erhalten geblieben.

Allerdings scheint sich André de Montbard häufig am Hof der Könige von Jerusalem aufgehalten zu haben, denn er ist in zahlreichen Urkunden als Zeuge vermerkt.

Der fünfte Templer-Großmeister André de Montbard starb am 17. Januar 1156 in Jerusalem. Andere Quellen sprechen vom 17. Oktober 1156 als Todestag von André de Montbard.

Danach soll er sein Amt als Großmeister an seinen Nachfolger Bertrand de Blanchefort abgegeben haben und sich danach (wie der dritte Großmeister Everard des Barres) in die Zisterzienser-Abtei von Clairvaux zurückgezogen haben, die von seinem Neffen Bernard auf einem von Raynard de Montbards (dem Bruder von André de Montbard) geschenktem Land gegründet worden war.

© by Ingo Löchel

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