Nachdem König Chosrau II. von seinem eigenen Sohn Kavadh II. im Jahr 628 gestürzt und hingerichtet wurde, ließ Kavadh
danach auch alle seine Brüder und Halbbrüder hinrichten, einschließlich Shahriyar, des Vaters von Yazdegerd, was
ein schwerer Schlag für das Reich der Sassaniden war, von dem es sich nie mehr
erholen sollte.
Der Sturz und die Ermordung von Chosrau II. gipfelte zudem in einen mehrjährigen Bürgerkrieg, in dem der Sohn von Kavadh II., die Töchter von Chosrau II. und mächtige Adlige nach dem Tod von Kavadh II. im Jahr 628, der an einer Seuche starb, um die Vorherrschaft im Reich kämpften.
Schließlich einigten sich Rostam Farrokhzad und Piruz
Khosrow, die beiden mächtigsten Adligen des Sassanidenreiches, den jungen Yazdegerd
III. auf den Thron zu setzten, wodurch der Bürgerkrieg beendet wurde.
Yazdegerd verfügte jedoch nicht über die nötige
Autorität, um sein ausgedehntes Reich zu stabilisieren, das aufgrund ständiger
interner Konflikte und Kämpfen zwischen den Heerführern, Höflingen und
mächtigen Mitgliedern der Aristokratie, rasch zerfiel.
Zusätzlich wurde das Sassanidenreich, das durch den Krieg
mit den Byzantinern und durch interne Konflikte stark geschwächt war, an allen
Grenzen überfallen. Von den Göktürken im Osten und den Chasaren im Westen bis
hin zu den Armenien und den Adurbadagan.
Im Jahr 633 kam es zu einer Invasion der Araber, in deren Verlauf die Muslime eine sasanidische
Streitmacht unter Azadbeh in der Nähe der strategisch wichtigen Stadt Hira
besiegen , die kurz danach von den Arabern eingenommen wurde.
Daraufhin schickte Rostam Farrokhzad eine Armee unter dem
persischen Offizier Bahman Jadhuyih und dem armenischen Offizier Jalinus gegen
die Araber, die im Jahr 634 in der Schlacht
an der Brücke besiegt werden konnten.
Im Jahr 636 oder 637 kam es dann zur Schlacht von al-Qadisiyyah, in deren Verlauf nicht nur Rostam
Farrokhzad getötet, sondern auch das
sassanidische Heer von den Arabern vernichtend geschlagen wurde.
Nach der gewonnenen Schlacht, marschierten die Araber
gegen die sasanidische Hauptstadt
Ctesiphon, woraufhin Yazdegerd III.
mit seiner Schatzkammer nach Hulwan in Medien floh, während Rostams Bruder
Farrukhzad die Leitung von Ktesiphon überließ.
Die Stadt wurde von Farrukhzad aber nur halbherzig
verteidigt, so dass die Araber Ctesiphon ohne große Widerstände eroberten.
Im April 637 besiegten die Araber eine weitere
sassanidische Armee in der Schlacht von
Jalula. Nach dieser Niederlage floh Yazdegerd III. nach Medien, wo er eine neue Armee aufstellte, die er
schließlich nach Nahawand schickte, um Ktesiphon zurückzuerobern und weitere
muslimische Vorstöße zu verhindern.
Doch es kam ganz anders. Denn im Jahr 642 kam es zur Schlacht bei Nahawand, in deren Verlauf zwar beide
Seiten große Verluste erlitten und die beiden persischen Generäle Mardanshah und Piruz Khosrow getötet wurden, doch es letztendlich den Arabern gelang die Sassaniden
erneut vernichtend zu schlagen.
Nach dieser zweiten militärischen Katastrophe für die
Sassaniden floh Yazdegerd III. nach Isfahan und danach in die Provinz Pars, um dort einen Stützpunkt
für den sassanidischen Widerstand zu organisieren.
Doch im Jahr 650 fiel Abdullah ibn Aamir, der Gouverneur
von Basra, in Pars ein und setzte dem persischen Widerstand ein Ende. Dabei
wurde nicht nur die die Stadt Estakhr
in Schutt und Asche gelegt, sondern auch tausende von Verteidigern, darunter auch
viele persische Adlige getötet.
Nach der arabischen Eroberung von Pars floh Yazdegerd
nach Kirman, während er von einer arabischen Streitmacht verfolgt wurde. Nach einer weiteren Odyssee und weiteren Kämpfen gegen
die Araber, wurde Yazdegerd III. schließlich im Jahr 651 in der Nähe von Merw
ermordet.
Mit der Ermordung von Yazdegerd III. endete die Herrschaft der persischen Dynastie der Sassaniden.
© by Ingo Löchel
Karte © by Wikipedia
Keine Kommentare:
Kommentar veröffentlichen