Dienstag, 14. Mai 2024

14. Mai 1264: Die Schlacht von Lewes

König Heinrich III. von England war aufgrund seines autokratischen Stils, seiner Vetternwirtschaft und seiner Weigerung, mit den englischen Baronen zu verhandeln, ein unbeliebter Monarch.

Die Barone zwangen Heinrich schließlich eine Verfassungsreform sowie eine dreimal jährlich stattfindende Versammlung unter der Leitung von Simon V. von  Montfort, auf, die zur Erörterung von Regierungsangelegenheiten vorgesehen war.  

Heinrich versuchte, den Beschränkungen der Bestimmungen zu entkommen, und wandte sich an Ludwig IX. von Frankreich, um in dem Streit zu schlichten. Ludwig stimmte Heinrich zu und hob die Bestimmungen auf, woraufhin Simon de Montfort, der Earl of Leicester, zusammen mit anderen englischen Baronen im Zweiten Krieg der Barone gegen den König zu Felde zog.

Im Mai des Jahres 1264 erreichten die Truppen des Königs Lewes, wo sie eine Weile rasten wollten, um Verstärkungen zu erhalten. Der König lagerte mit einer Truppe Infanterie im Kloster St. Pancras, während sein Sohn, Prinz Edward (der spätere König Edward I.), die Reiterei in der 500 m nördlich gelegenen Burg Lewes befehligte.

Simon von Montfort wandte sich an den König mit der Absicht, einen Waffenstillstand auszuhandeln. Der König lehnte jedoch die Verhandlungen ab, woraufhin Montfort mit seinen Männern in einem Nachtmarsch nach Offham Hill zog, eine Meile nordwestlich von Lewes, wodruch die königlichen Truppen überrascht wurden.

Daraufhin verließ König Heinrich III. die Sicherheit des Klosters von St. Pancras Priory, um seine Truppen in die Schlacht zu führen, und war zunächst erfolgreich, da sein Sohn Prinz Edward einen Teil des Heeres der Barone mit einer Kavallerieattacke vernichtete.

Edward verfolgte jedoch die feindlichen Truppen vom Schlachtfeld und ließ Heinrichs Männer ungeschützt zurück. So war der König gezwungen, einen Infanterieangriff auf den Offham Hill zu starten, wo er von den Männern der Barone, die die Hügelkuppe verteidigten, besiegt wurde.

Nach der Schlacht wurde König Heinrich III. gezwungen einen Vertrag zu unterzeichnen, mit dem er viele seine Befugnisse an Simon von  Montfort abtrat,  während sein Sohn Edward als Geisel der Barone zurückblieb.

Dies brachte Montfort in eine uneingeschränkte Machtposition. die jedoch schließlich mit der Flucht von Prinz Edwards und Montforts anschließender Niederlage in der Schlacht von Evesham im August 1265 enden sollte.

© by Ingo Löchel

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