Die Motive der Verschwörer waren unterschiedlicher Natur.
Einige wollten Nero durch einen besseren Kaiser ersetzen; andere wollten ganz
ohne Kaiser auskommen und eine rein republikanische Regierungsform wiederherstellen.
Nachdem sich die Verschwörer darauf geeinigt hatten, Kaiser Nero bei den Spielen in Rom zu ermorden, verriet ein Freigelassener namens Milichus am 19. April des Jahres 65 (an dem Tag, an dem die Ermordung des Kaiser durchgeführt werden sollte) seinen ehemaligen Herrn Flavius Scaevinus.
Scaevinus konnte zwar zunächst den Verdacht von sich
abwenden, doch unter Androhung von Folter und weiteren Beweisen gab er
schließlich nach und gestand.
Nachdem Kaiser von der Verschwörung Kenntnis bekam,
befahl er Piso, dem Philosophen Seneca, Senecas Neffen Lucan und dem Satiriker
Petronius, Selbstmord zu begehen.
Mindestens 41 Personen wurden beschuldigt, an der „Pisonischen
Verschwörung“ beteiligt gewesen zu sein.
Doch nicht alle von ihren wurden hingerichtet, zum
Selbstmord gezwungen oder verbannt. Denn einige von den Beschuldigen wurden
begnadigt oder freigesprochen.
Hingerichtet oder zum Selbstmord gezwungen
Piso, Plautius Lateranus, Lucan, Afranius Quintianus,
Flavius Scaevinus, Claudius Senecio,Vulcatius Araricus, Julius Augurinus,
Munatius Gratus, Marcius Festus, Faenius Rufus, Subrius Flavus, Sulpicius
Asper, Maximus Scaurus, Venetus Paulus, Epicharis, Seneca der Jüngere, Antonia,
Marcus Julius Vestinus Atticus.
Verbannt oder verunglimpft
Novius Priscus, Annius Pollio, Publius Glitius Gallus,
Rufrius Crispinus, Verginius Flavus, Musonius Rufus, Cluvidienus Quietus,Julius
Agrippa, Blitius Catulinus, Petronius Pricus, Julius Altinus, Caesennius
Maximus, Caedicia (Ehefrau von Flavius Scaevinus).
Begnadigt oder freigesprochen
Antonius Natalis, Cervarius Proculus, Statius Proximus
(beging danach jedoch Selbstmord), Gavius Silvanus (beging danach ebenfalls
Selbstmord), Acilia Lucana.
© by Ingo Löchel
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