Donnerstag, 11. April 2024

11. April 1241: Die Schlacht von Muhi

Aufgrund der  mongolischen Bedrohung Osteuropas begann König Béla IV. von Ungarn sein Heer zu mobilisieren und beorderte alle seine Truppen in die Stadt Pest.

Unterdessen kam es aufgrund des Konflikts zwischen Kumanen und den Ungarn zu Unruhen im Königreich, in dessen Verlauf der kumanische Khan, der unter dem persönlichen Schutz des Königs stand, ermordet wurde.

Daraufhin glaubten die Kumanen, verraten worden zu sein, und verließen das Königreich Ungarn in Richtung Süden, wobei sie den ganzen Weg über plünderten.

Dadurch war die vollständige Mobilisierung des ungarischen Heeres nicht möglich, weil dadurch viele Kontingente die Stadt Pest nicht erreichen konnten, die entweder von den Kumanen oder den Mongolen vernichtet wurden.  

Zudem weigerten sich viele Adlige sich an dem Feldzug gegen die Mongolen teilzunehmen, weil sie den König hassten und seinen Sturz wünschten.

Der Verlust der Kumanen war für Béla ein großes Problem, denn sie waren das einzige Heer in Europa, das Erfahrung im Kampf gegen die Mongolen hatte.

Am 11. April 1241 trafen die ungarischen Truppen bei Muhi, südwestlich des Flusses Sajó, auf das mongolische Heer, die von den Invasoren vernichtend geschlagen wurden.

Nachdem die ungarische Armee in Mohi vernichtet worden war, jagten die Mongolen unter der Führung von Kadan den ungarischen König Bela IV. Sie nahmen die Stadt Pest ein und brannten sie nieder.  

Auch die Stadt Esztergom wurde angegriffen und der größte Teil der Bevölkerung getötet, doch den Mongolen gelang es nicht, die Zitadelle der Stadt zu erobern.

Danach besetzten die Mongolen systematisch das Königreich Ungarn. Wo sie auf Widerstand stießen, töteten sie die Bevölkerung.

Nach der Eroberung durch die Mongolen lag das Königreich in Trümmern.  Fast die Hälfte der bewohnten Orte war von den einfallenden mongolischen Armeen zerstört und zwischen 15 bis 25 Prozent der Bevölkerung getötet worden. Zudem traten aufgrund der Verwüstungen des Landes Hungersnöte und Epidemien auf, denen weitere Teile der Bevölkerung zum  Opfer fielen.

Da es in Ungarn keinen sicheren Ort mehr gab, wurde König Béla IV.  bis nach Dalmatien gejagt. Die königliche Familie floh schließlich nach Österreich und suchte Hilfe bei Bélas Erzfeind Herzog Friedrich, der sie verhaftete, ein enormes Lösegeld in Gold erpresste und König Bela zwang, drei westliche Gebiete seines Königreiches  an Österreich abzutreten.

In der Zwischenzeit war die Niederlage und die anschließende Verwüstung des Königreichs Ungarns auch im übrigen Europa bekannt geworden, was eine Welle der Angst und Panik auslöste.

© by Ingo Löchel

Keine Kommentare:

Kommentar veröffentlichen

Arsakes I. – Der Gründer des Partherreiches

Arsakes I.   war der erste König der Parther und der Namensgeber der Arsakiden-Dynastie von Parthien. Um das Jahr 250 v. Chr. erobert...