Freitag, 5. April 2024

5. April 1534: Jan Matthys, der Anführer der Täufer, wird getötet

Jan Matthys wurde im Jahr 1500 in Haarlem in der Grafschaft Holland des Heiligen Römischen Reiches geboren, wo er als Bäcker arbeitete.

Matthys wurde von Melchior Hoffman zum Täufertum bekehrt. Nach Hoffmans Inhaftierung stieg er zu einer führenden Persönlichkeit unter den Täufern auf.

Matthys lehnte jedoch den Pazifismus und die Theologie der Gewaltlosigkeit von Hoffman ab, denn er vertrat die Ansicht, dass Unterdrückung mit Widerstand begegnet werden müsse.

Im Jahr 1534 übernahm die Täufer nach einem Aufstand die Kontrolle über die Stadt Münster.

Nachdem Jan Matthys in Münster in Münster eingetroffen war, erklärte er die Stadt zum neuen Jerusalem und verkündete, nachdem viele Kirchen und Klöster verwüstet wurden,  sein „apokalyptisches Programm“:

  • Die Gottlosen müssen vor der Wiederkehr Christi vernichtet werden,
  • Christus werde eine weltumspannende Theokratie errichten,
  • die „apostolischen Sendboten“ seien unbesiegbar und hätten vor der Endzeit zu warnen.

Am 24. Februar 1534 forderte Matthys die Bevölkerung Münsters auf, sich von ihm taufen zu lassen. Wer sich weigerte, musste bis Mitternacht die Stadt verlassen. In der Zwischenzeit ließ Matthys alle Bücher vernichten; mit Ausnahme der Bibel.

Im Frühjahr 1534 begann Franz von Waldeck, der vertriebene Bischof von Münster, die Stadt zu belagern.

Am 5. April 1534  ritt Matthys der geweissagt hatte, dass an diesem Tag das Gericht Gottes über die Bösen prophezeit sei, mit einigen Getreuen aus der Stadt. Daraufhin wurde Jan Matthys getötet und in Stücke gehackt und danach sein Kopf auf einen Pfahl gespießt und vor der Stadt aufgestellt.

Am 25. Juni 1535 wurde Münster von den Truppen des Bischofs Franz von Waldeck und des Landgrafen von Hessen erstürmt und die Schreckensherrschaft der Täufer befreit.

Alle Täufer, denen man habhaft wurde, wurden in der Stadt getötet. Erst nach zwei Tagen wurde das Blutbad beendet.

Jan van Leiden, Bernd Krechting und Bernd Knipperdolling, die Führer der Täufer, wurden am 22. Januar 1536 auf dem Prinzipalmarkt in Münster öffentlich zu Tode gefoltert. Danach wurden ihre  Leichen in drei Eisenkörben am Turm der Lambertikirche aufgehängt.

© by Ingo Löchel

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