Im Juni 1946 wurde mit der „Gehlen-Organisation“ bzw. der
„Gehlen Org“ („The Org“) ein neuer Nachrichtendienst von den
US-Besatzungsbehörden in der amerikanischen Zone des besetzten Nachkriegsdeutschlands
gegründet, der aus ehemaligen
Mitgliedern der Abteilung „Fremde Heere Ost“ (FHO) der Wehrmacht bestand.
Leiter dieses neuen Nachrichtendienstes wurde der
ehemalige Generalmajor der Wehrmacht Reinhard Gehlen, der Leiter der Abteilung „Fremde Heere Ost“ (FHO) während
des Zweiten Weltkriegs gewesen war.
Die „Gehlen-Organisation unterstand dem „G-2“, dem Nachrichtendienst) der US-Armee, strebte aber eine Zusammenarbeit mit der „Central Intelligence Agency“ (CIA) an.
Im Jahr 1947 wandte sich die militärische Ausrichtung der
Gehlen-Organisation im Bündnis mit der CIA zunehmend der politischen,
wirtschaftlichen und technischen Spionage gegen den Ostblock zu.
Einem Bericht zufolge war die Organisation während des
Kalten Krieges viele Jahre lang die einzigen Augen und Ohren der CIA vor Ort in
den Staaten des Sowjetblocks.
Die Gehlen-Organisation lieferte die Arbeitskräfte,
während die CIA den materiellen Bedarf für geheime Operationen bereitstellte,
einschließlich Finanzmittel, Autos und Flugzeuge.
1948 verfügte die Gehlen-Organisation über ein
Jahresbudget von 1.500.000 US-Dollar.
Jeder deutsche Kriegsgefangene, der zwischen 1947 und
1955 aus sowjetischer Gefangenschaft nach Westdeutschland zurückkehrte, wurde
von Org-Agenten befragt.
Diejenigen Rückkehrer, die zur Arbeit in der sowjetischen
Industrie und im Bauwesen gezwungen worden waren, stellten eine
unvergleichliche Informationsquelle über die Entwicklung der Sowjetunion
während der Nachkriegszeit dar.
Am 1. April 1956 wurde der Bundesnachrichtendienst (BND)
der Bundesrepublik Deutschland gegründet, wodurch die Gehlen-Organisation
formell aufgelöst und abgelöst wurde. Reinhard
Gehlen war bis 1968 erste Präsident des BND.
© by Ingo Löchel
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