Am frühen Morgen des 6. Mai 1776 liefen drei Schiffe der
Royal Navy in den Hafen von Québec ein, deren Truppen sofort in die Stadt
geschickt wurden. Kurze Zeit später formierte General Guy Carleton die britischen Truppen und marschierte zum
amerikanischen Lager.
Zu diesem Zeitpunkt hatte General John Thomas das Kommando über die amerikanischen Streitkräfte, der bereits Vorbereitungen für einen Rückzug getroffen hatte.
Doch der überraschende Angriff der Briten versetzte seine Truppen in Panik, so dass sich die Amerikaner unorganisiert zurückzogen.
Im Laufe des Monats Mai und bis Anfang Juni trafen weitere
Schiffe mit Truppen und Kriegsmaterial in Quebec ein. Bis zum 2. Juni hatte
Carleton das 9., 20., 29., 53. und 60. Regiment zusammen mit General John
Burgoyne in sein Kommando aufgenommen. Mit der Flotte trafen auch hessische
Truppen aus Braunschweig unter dem Kommando von Baron Riedesel ein.
Am 22. Mai 1776 schickte Carleton Schiffe mit Teilen des
47. und 29. Regiments unter dem Kommando von Allan Maclean nach Trois-Rivières. Am 2. Juni erreichten weitere
Truppen unter dem Befehl Brigadegeneral
Simon Fraser Trois-Rivières.
Da General John Thomas die wahre Größe der britischen Armee
nicht kannte, wurde in einem Kriegsrat mit Vertretern des Zweiten
Kontinentalkongresses in Sorel beschlossen, bei Deschambault zwischen
Trois-Rivières und Quebec Stellung zu beziehen.
Nachdem Thomas am 2. Juni 1776 an Pocken starb, wurde er durch Brigadegeneral William Thompson ersetzt, der das Kommando an General John Sullivan abgab, als dieser am 5. Juni mit weiteren Verstärkungen aus Fort Ticonderoga in Sorel eintraf.
Am 5. Juni, nur wenige Stunden vor Sullivans Ankunft, schickte
Thompson 600 Mann unter dem Kommando von Colonel
Arthur St. Clair in Richtung Trois-Rivières, um die dort vermutete kleine
britische Streitmacht zu überraschen und zurückzuschlagen.
Bei seiner Ankunft in Sorel schickte Sullivan Thompson
mit weiteren 1.600 Soldaten nach. Nachdem diese Truppen eingetroffen waren,
wurden am nächsten Tag Verteidigungsanlagen errichtet.
In der Nacht des 7. Juni überquerten Thompson, St. Clair
und etwa 2.000 Mann den Fluss und landeten in Pointe du Lac, einige Meilen oberhalb
von Trois-Rivières.
Die Überquerung des Sankt-Lorenz-Stroms der amerikanischen Truppen wurde von der Miliz von
Quebec beobachtet, die die britischen Truppen in Trois-Rivières alarmierte.
Ein örtlicher Bauer führte die Amerikaner in einen Sumpf,
was es den Briten ermöglichte, zusätzliche Truppen zu landen und hinter der
amerikanischen Armee in Stellung zu gehen.
Am 8. Juni 1776 kam es zur Schlacht von Trois-Rivières, in dessen Verlauf die
Amerikaner von den Briten besiegt wurden.
Daraufhin zogen sich die Amerikaner unorganisiert zurück.
Und da einige Rückzugswege abgeschnitten waren, nahmen die Briten eine
beträchtliche Anzahl von Gefangenen, darunter Brigadegeneral William Thompson und einen Großteil seines Stabs.
Nach ihrer Niederlage zogen sich die restlichen amerikanischen
Truppen unter dem Kommando von General
John Sullivan zunächst nach Fort Saint-Jean und dann nach Fort Ticonderoga
zurück.
Bis zum 17. Juni 1776 hatte die Kontinentalarmee die Provinz verlassen, aber erst nachdem sie versucht hatte, die Stadt Montreal niederzubrennen und Fort Saint-Jean sowie alle Boote von militärischem Wert, die den Champlain-See befahren konnten, zu zerstören.
© by Ingo Löchel
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