Da die Vandalen unter
den Angriffen der Westgoten zu leiden hatten, beschloss Geiserich nach seiner
Machtübernahme, Spanien zu verlassen.
Bevor er jedoch nach Afrika aufbrechen konnte, wurden die Vandalen von einer großen Streitmacht der Sueben unter dem Kommando von Heremigarius angegriffen, dem es gelungen war, Lusitanien einzunehmen. Das suebische Heer wurde jedoch in der Schlacht von Mérida (428) von den Vandalen besiegt.
Nach dem Sieg über die Sueben segelte Geiserich mit dem
Großteil der Vandalen nach Nordafrika. Bei der Überquerung der Meerenge von
Gibraltar wurde er auch von einem Kontingent von Alanen und Goten begleitet.
In Nordakfrika angekommen, besiegte er das das römische und
belagerte die Stadt Hippo Regius, die er
nach verzehn Monaten schließlich einnehmen konnte.
Im Jahr 435 wurde ein Frieden zwischen Geiserich und dem weströmischen
Kaiser Valentinianus III.
geschlossen.
Im Gegenzug für die Anerkennung von Geiserich als König
der von ihm eroberten Gebiete verzichteten die Vandalen auf weitere Angriffe
auf Karthago, zahlten einen Tribut an das Reich und Geiserichs Sohn Hunerich
wurde als Geisel nach Rom geschickt.
Der Vertrag sah zudem vor, dass die Vandalen Mauretanien
und einen Teil Numidiens als Verbündete Roms behalten sollten.
Doch am 19. Oktober 439 eroberte Geiserich Karthago und
versetzte dadurch der kaiserlichen Macht in Nordafrika einen vernichtenden
Schlag, denn Geiserich nutzte die Tatsache aus, dass der Feldherr Flavius Aetius mit Angelegenheiten in
Gallien beschäftigt war.
Nach der Eroberung von Karthago machte er die Stadt zur
Residenz des Vandalenreiches in Nordafrika.
Zudem ermöglichten ihm die Steuereinnahmen aus den
eroberten weströmischen Provinzen, eine große Flotte zu bauen.
440 belagerte Geiserich die byzantinische Stadt Palermo,
wurde aber zurückgeschlagen. Im Jahr 455 eroberte der König der Vandalen jedoch
die Balearen, Sardinien, Korsika und Malta, so dass seine Flotte den Großteil
des Mittelmeeres kontrollierte.
Nachdem der neue weströmische Kaiser Petronius Maximus seinen Sohn mit Eudocia, der Tochter des
ermordeten Kaisers Valentianus IIII. und der Kaiserin Licinia Eudoxia verheiratete,
die eigentlich seinem Sohn Hunerich versprochen
war, landete Geiserich mit seinen Truppen am 31. Mai 455 in Italien und
eroberte am 2. Juni die Stadt Rom.
Nach der Plünderung der Stadt nahm der Vandalenkönig nahm
er die Kaiserin Eudoxia sowie ihre beiden Töchter Eudocia und Placida mit nach
Karthago, wo er Eudocia mit seinem Sohn Hunerich verheiratete.
Im Jahr 468 war das Vandalenreich in Nordafrika das Ziel
der letzten konzertierten Aktion der beiden Hälften des Römischen Reiches, die die Vandalen unterwerfen und ihre Überfälle
beenden wollten, weshalb der oströmische Kaiser Leo eine Flotte entsandte.
Geiserich schickte seine Schiffe gegen die Römer, verlor
aber die erste Seeschlacht gegen die Byzantiner. In der zweiten Seeschlacht
konnte er die Römer jedoch vernichtend schlagen, woraufhin der byzantinische Feldzug
gegen die Vandalen abgebrochen wurde.
Im Anschluss an die byzantinische Niederlage versuchten
die Vandalen, auf dem Peloponnes einzumarschieren, wurden aber zurückgeschlagen.
Im Jahr 474 schloss König Geiserich einen Friedensvertrag mit dem Oströmischen
Reich.
König Geiserich starb am 25. Januar 477 in Karthago. Sein
Sohn Hunerich wurde sein Nachfolger.
© by Ingo Löchel
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