Etwa zweihundertfünfzig Prälaten folgten diesem, Aufruf,
darunter die lateinischen Patriarchen von Konstantinopel, Antiochien und Venedig
sowie 140 Bischöfe.
Der lateinische Kaiser
Balduin II. von Konstantinopel, Raymond
VII., Graf von Toulouse, und Raymond
Bérenger IV., Graf der Provence, waren ebenfalls unter den Teilnehmern.
Da Rom von Kaiser
Friedrich II. belagert wurde, nutzte der Papst das Konzil, um den Kaiser sowie
den portugiesischen König Sancho II. zu exkommunizieren und abzusetzen.
Außerdem ordnete das Konzil einen neuen Kreuzzug (den Siebten Kreuzzug) unter dem Kommando von Ludwig IX. von Frankreich an, um das Heilige Land zurückzuerobern.
Das Konzil von Lyon war eher schwach besucht. Die große
Mehrheit der anwesenden Bischöfe und Erzbischöfe stammt aus Frankreich, Italien
und Spanien. Die anderen Länder und vor allem Deutschland, waren nur schwach
vertreten.
Die Verurteilung des Kaisers war von Anfang an eine
ausgemachte Sache und ein abgekartetes Spiel. Die Einwände von Thaddäus von
Suessa, dem Botschafter des Kaisers, hatten daher von Anfang an keinen Erfolg
und wurden verworfen.
Auf der zweiten Sitzung am 5. Juli 1245 griffen der
Bischof von Calvi und ein spanischer Erzbischof das Verhalten des Kaisers an,
und in einer weiteren Sitzung am 17. Juli verkündete Innozenz die Absetzung
Friedrichs.
Die Absetzung von Friedrich II. wurde von
einhundertfünfzig Bischöfen unterzeichnet, und die Dominikaner und Franziskaner
wurden mit der Veröffentlichung beauftragt. Innozenz IV. verfügte jedoch nicht
über die materiellen Mittel, um das Dekret durchzusetzen.
© by Ingo Löchel
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