Daraufhin beanspruchtge Graf Regingals das limburgische Erbe
seiner Frau und ließ 1282 seinen Herzogstitel vom deutschen König Rudolf I.
anerkennen.
Die Ehe von Reginald und Ermengarde blieb jedoch kinderlos, und als Ermengarde im Jahr 1283 starb, beanspruchte Graf Adolf VIII. von Berg (der Neffe Herzog Walerans und Sohn von Walderans Bruder Graf Adolf VII.) das Herzogtum Limburg.
Soweit die Erbfolge in weiblicher Linie bestritten wurde,
konnte Reginald seine Ansprüche nicht durchsetzen und so verkaufte er im
September 1283 seinen Anspruch auf das Herzogtum Limburg an den mächtigen Herzog Johann von Brabant.
Der Herzog von Brabant beabsichtigte, sein Territorium zu
vergrößern und das ehemalige Herzogtum Niederlothringen im Nordwesten des
Heiligen Römischen Reiches wieder zu vereinen.
Zudem war das Herzogtum Limburg auch wirtschaftlich
wichtig für Johann, da es an der wichtigen Handelsstraße Via Regia nach Aachen
und Köln am Rhein lag.
Doch die limburgischen Adligen weigerten sich, die
Oberherrschaft Johanns zu akzeptieren, als seine Truppen in das Herzogtum
eindrangen. Und so kam es zwischen 1283 und 1288 zu mehreren kleinere
Auseinandersetzungen zwischen den beiden gegnerischen Seiten.
In Anbetracht ihrer gemeinsamen Interessen schlossen Siegfried II. von Westerburg, der
Erzbischof von Köln, der misstrauisch die wachsende Macht Johanns in den
niederlothringischen Gebieten beäugte, und Reginald
von Geldern im August 1284 ein Bündnis gegen Johann von Brabant, dem sich Graf Heinrich VI. von Luxemburg und
sein Bruder Waleran I. von Ligny sowie
Graf Adolf von Nassau anschlossen.
Auf der anderen Seite nutzten die westfälischen Grafen die
Gelegenheit, ihre Unabhängigkeit vom Erzbischof von Köln zu bekräftigen und
verbündeten sich zusammen mit den Grafen von Loon, Tecklenburg und Waldeck mit
Brabant und Berg.
Im Mai 1288 hatte Heinrich von Luxemburg ein großes Heer
in den Kölner Raum geführt, was den Herzog von Brabant erzürnte, der
seinerseits seine Truppen zusammenzog.
In Brühl traf sich Johann Ende des Monats mit den Truppen
der Mark und von Berg. Gemeinsam zogen sie gegen Worringen, eine Burg am Rhein.
Johann belagerte die Festung, unterstützt von den Kölner Bürgern, die sich von
der Herrschaft des Erzbischofs befreien wollten.
Daraufhin setzte sich Siegfried II. von Westerburg ebenfalls
in Marsch, der zusammen mit Heinrich von Luxemburg seine Truppen in Neuss sammelte und danach zusammen
mit Heinrich zur Abtei Brauweiler marschierte.
Am frühen Morgen des 5.
Juni 1288 brachen sie an der Spitze ihrer Truppen nach Worringen auf, wo es
zur Schlacht zwischen den beiden gegnerischen Parteien kam.
Im Verlauf der Schlacht von Worringen wurden Graf Heinrich VI. von Luxemburg und
sein Bruder Waleran I. von Ligny getötet.
Die Schlacht endete mit einem Sieg für den Herzog von Brabant,
als Reginald von Geldern von Daniel van Bouchout und der Erzbischof Siegfried von
Johann von Brabant gefangen genommen, der danach an Adolf von Berg ausgeliefert
wurde.
Siegfried
II. von Westerburg wurde über ein Jahr lang auf Schloss Burg gefangen
gehalten, bevor er ein Lösegeld zahlte und den Forderungen des Grafen Adolf
zustimmte. Schloss Worringen und mehrere andere Festungen des Bischofs wurden
geschleift.
Reginald von Geldern wurde freigelassen, nachdem er auf
alle Ansprüche auf das Herzogtum Limburg verzichtet hatte.
Die Schlacht von Worringen bedeutete einen Machtzuwachs
für Brabant, Berg und die Mark, während die Stadt Köln ihre Unabhängigkeit vom
Erzbistum und schließlich 1475 den Status einer freien Reichsstadt erhielt.
Das Herzogtum Limburg wurde 1289 dem Herzogtum Brabant
angegliedert, eine Vereinbarung, die von König Rudolf und von Adolf von Nassau
gebilligt wurde, nachdem dieser 1292 zum römischen König gewählt worden war.
In Luxemburg wurde Heinrich VI. von seinem neunjährigen Sohn Heinrich VII. abgelöst, der 1292 den Konflikt mit Brabant durch die Heirat mit Johanns Tochter Margarete beendete.
© by Ingo Löchel
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