Freitag, 22. März 2024

22. März 1421: Die Schlacht von Baugé

Im Jahr 1415 segelte König Heinrich V. von England mit einer Streitmacht nach Frankreich, in der Absicht, den Krieg gegen das Königreich von Frankreich wieder aufzunehmen.

Er führte einen äußerst erfolgreichen Feldzug, der unter anderem zum entscheidenden Sieg in der Schlacht von Agincourt führte, und gewann einen Großteil der zuvor von England gehaltenen Ländereien in Frankreich von der französischen Krone zurück.

Das Königreich Schottland war seit 1295 mit Frankreich verbündet. Im Jahr 1419 war die Lage in Frankreich verzweifelt. Die Normandie war an die Engländer und Paris an die Burgunder verloren.

Zudem herrschte in  Frankreich ein ständiger Bürgerkrieg zwischen der royalistischen Fraktion und den Anhängern der Herzöge von Burgund. 

In dieser sich verschlechternden Situation bat der Dauphin von Frankreich die Schotten um Hilfe.

Daraufhin wurde unter der Führung von John Stewart, Earl of Buchan, und Archibald, Earl of Wigtown, wurde ein schottisches Heer zusammengestellt, das von Ende 1419 bis 1421 die Hauptstütze der Verteidigung des unteren Loiretals durch den Dauphin bildete.

Als Heinrich 1421 nach England zurückkehrte, überließ er seinem Bruder und Thronfolger Thomas, den Herzog von Clarence, das Kommando über die verbliebene englische Armee.

Auf Anweisung des Königs führte der Herzog von Clarence 4000 Mann auf Raubzüge durch die Provinzen Anjou und Maine, die auf wenig Widerstand stießen.

Am  21. März 1421 hatte die englischen Truppen ihr Lager in der Nähe der kleinen Stadt Vieil-Baugé aufgeschlagen. Die schottisch-französische Armee  traf ebenfalls in der Gegend von Vieil-Baugé ein, um das Vorankommen der Engländer zu blockieren.

Das schottisch-französische Heer wurde von John Stewart, dem  Earl of Buchan, und von Gilbert Motier, dem neuen Marschall von Frankreich, dem Seigneur von La Fayette, befehligt.

Die Schlacht zwischen den beiden feindlichen Heeren begann am 22. März 1421 in Baugé, östlich von Angers, in dessen Verlauf der Herzog von Clarence getötet, der das französisch-schottische Heer ohne die Unterstützung seiner Bogenschützen angegriffen hatte, und das englische Heer besiegt wurde.

Die Schotten ließen jedoch die Reste der englischen Armee unter der Führung von Salisbury entkommen und verpassten so die Gelegenheit, die Engländer aus Frankreich zu vertreiben. Nichtsdestotrotz sicherte die Schlacht den Ruf der schottischen Armee in Frankreich.

Nach dem Tod von König Heinrich V. vom England, der am 31. August 1422  auf Schloss Vincennes, verstarb, führte John of Lancaster, der Herzog von Bedford, den Krieg gegen Frankreich fort.

Durch seine Führung gewannen die Engländer mehrere Schlachten, darunter einen entscheidenden Sieg in der Schlacht von Verneuil (17. August 1424).

Das Ergebnis dieser Schlacht war, dass die Feldarmee des Dauphins praktisch vernichtet wurde. Zu diesem Zeitpunkt war Jakob I., der nach Schottland zurückgekehrt war, nicht mehr bereit, den Franzosen weitere Unterstützung zukommen zu lassen.

© by Ingo Löchel

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