Samstag, 16. März 2024

16. März 1244. Eroberung der Burg Montségur

Im Mai 1243 führte der Seneschall Hugues d‘Arcis das militärische Kommando über etwa 10.000 königliche Truppen von Ludwigs IX. von Frankreich gegen die Burg Montségur, die von etwa 100 Kämpfern unter dem Kommando von Pierre-Roger IX de Mirepoix gehalten wurde und in der Perfecti (die als Pazifisten nicht an den Kämpfen teilnahmen) und zivile Flüchtlinge lebten, darunter auch viele katharische Gläubige, die in Hütten und Höhlen außerhalb der Burg auf dem Berg wohnten.

Die anfängliche Strategie von Hugues d‘Arcis bestand darin, die Burg zu belagern, in der Erwartung, dass Wasser und Vorräte ausgehen würden.

Die Verteidiger waren jedoch gut versorgt und konnten ihre Versorgungswege offen halten, da sie von einem Großteil der örtlichen Bevölkerung unterstützt wurden.

So wurde schließlich beschlossen, den Ort direkt anzugreifen, was aufgrund seiner gut geschützten Lage hoch oben auf einem massiven Kalksteinfelsen schwierig war.

Nach vielen Fehlschlägen gelang es den baskischen Söldnern, sich auf der Ostseite des Gipfels über eine Senke hinweg einen Standort zu sichern, der den Bau eines Katapults ermöglichte.

Dies zwang die Flüchtlinge, die außerhalb der Burgmauern lebten, ins Innere der Burg zu ziehen.

Offenbar durch Verrat wurde ein Durchgang gefunden, um Zugang zum „Roc de la Tour“ zu erhalten, der im März 1244 eingenommen wurde.

Das Katapult konnte dadurch nun näher an die Burg herangeführt. Als ein Versuch der Besatzung der Burg scheiterte, die Eindringlinge zu vertreiben, waren die Verteidiger für Kapitulationsverhandlungen bereit.

Am 2. März 1244 gelang es Pierre-Roger IX de Mirepoix, dem Kommandant der Burg Montségur, mit seinem Cousin Raymond de Péreille bei den Verhandlungen eine Generalamnestie für alle Verteidiger sowie den Bewohner der Burg, die nicht katharischen Glaubens waren, zu erwirken.

Am 16. März 1244 wurden 225 Katharer, die ihrem Glauben nicht abschwören wollten, auf einem Scheiterhaufen am Fuße des Berges öffentlich verbrannt.

Es wird behauptet, dass drei oder vier perfecti überlebten, die die Burg Montségur auf einem geheimen Weg verließen, um einen Schatz der Katharer zu bergen, der in den Wochen vor der Kapitulation in einem nahe gelegenen Wald vergraben worden war.

Der Schatz enthielt nicht nur materielle Wertgegenstände, sondern auch Dokumente und möglicherweise Reliquien. Über seinen Verbleib ist nichts bekannt.

© by Ingo Löchel

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