Die anfängliche Strategie von Hugues d‘Arcis bestand
darin, die Burg zu belagern, in der Erwartung, dass Wasser und Vorräte ausgehen
würden.
Die Verteidiger waren jedoch gut versorgt und konnten ihre Versorgungswege offen halten, da sie von einem Großteil der örtlichen Bevölkerung unterstützt wurden.
So wurde schließlich beschlossen, den Ort direkt
anzugreifen, was aufgrund seiner gut geschützten Lage hoch oben auf einem
massiven Kalksteinfelsen schwierig war.
Nach vielen Fehlschlägen gelang es den baskischen
Söldnern, sich auf der Ostseite des Gipfels über eine Senke hinweg einen
Standort zu sichern, der den Bau eines Katapults ermöglichte.
Dies zwang die Flüchtlinge, die außerhalb der Burgmauern
lebten, ins Innere der Burg zu ziehen.
Offenbar durch Verrat wurde ein Durchgang gefunden, um
Zugang zum „Roc de la Tour“ zu erhalten, der im März 1244 eingenommen wurde.
Das Katapult konnte dadurch nun näher an die Burg
herangeführt. Als ein Versuch der Besatzung der Burg scheiterte, die
Eindringlinge zu vertreiben, waren die Verteidiger für
Kapitulationsverhandlungen bereit.
Am 2. März 1244 gelang es Pierre-Roger IX de Mirepoix,
dem Kommandant der Burg Montségur, mit seinem Cousin Raymond de Péreille bei
den Verhandlungen eine Generalamnestie für alle Verteidiger sowie den Bewohner
der Burg, die nicht katharischen Glaubens waren, zu erwirken.
Am 16. März 1244 wurden 225 Katharer, die ihrem Glauben nicht
abschwören wollten, auf einem Scheiterhaufen am Fuße des Berges öffentlich verbrannt.
Es wird behauptet, dass drei oder vier perfecti
überlebten, die die Burg Montségur auf einem geheimen Weg verließen, um einen
Schatz der Katharer zu bergen, der in den Wochen vor der Kapitulation in einem
nahe gelegenen Wald vergraben worden war.
Der Schatz enthielt nicht nur materielle Wertgegenstände,
sondern auch Dokumente und möglicherweise Reliquien. Über seinen Verbleib ist
nichts bekannt.
© by Ingo Löchel
Keine Kommentare:
Kommentar veröffentlichen