Samstag, 16. März 2024

16. März 1945: Zerstörung der Stadt Würzburg durch britische Luftangriffe

Die Entscheidung, die Stadt Würzburg zu bombardieren, wurde vom „RAF Bomber Command“ in High Wycombe getroffen, da für den 16. März 1945 günstige Wetterbedingungen vorhergesagt waren. Zudem versprachen die Fachwerkbauten und die beengte Altstadt die Entfesselung eines Feuersturms.

Die Bombardierung der Stadt erfolgte in drei Wellen von 21:25 bis 21:42 Uhr. Zunächst wurden die Dächer der Altstadt mit 256 schweren Bomben und Luftminen (396 Tonnen) zerstört.

Dies bereitete den Weg für 300.000 Brandbomben (582 Tonnen). Innerhalb kürzester Zeit bildeten sich vereinzelte Brandherde, die sich zu einem einzigen flächendeckenden Feuersturm mit Temperaturen von 1500-2000 °C entwickelten.

Um nicht vom Feuersturm erfasst zu werden oder zu ersticken, rannten viele Menschen um ihr Leben und versuchten, das Mainufer oder den Stadtrand zu erreichen.

Aus einer Entfernung von 240 km konnten die abfliegenden Bomberbesatzungen den Feuerschein der brennenden Stadt sehen. Gegen 02:00 Uhr morgens am 17. März 1945 kehrten die letzten Bomber zum Stützpunkt zurück

Durch die britische Bombardierung wurde die Stadt Würzburg zu mehr als 80 Prozent zerstört. Rund 5000 Menschen kommen bei dem Luftangriff ums Leben.

Der Abschlussbericht der Bombergruppe Nr. 5 vom 10. April 1945 bezifferte die Zerstörung der Stadt auf 89 % und die der Vororte auf 68 %.

Unter Berücksichtigung aller Stadtteile lag die durchschnittliche Zerstörung Würzburgs bei 82 %. Konkret bedeutete dies die Zerstörung von 21.062 Wohnungen und 35 Kirchen.

Zu den zerstörten Bauwerken gehörten der Würzburger Dom und Teile der Würzburger Residenz einschließlich des Spiegelsaals. Das Treppenhaus mit dem berühmten Fresko von Giovanni Battista Tiepolo überlebte aufgrund einer für das 18. Jahrhundert außergewöhnlich starken Deckenkonstruktion.

Nach dem britischen Bericht wurden insgesamt 1207 Tonnen Bomben abgeworfen. Der einzige Stadtteil Würzburgs, der nicht betroffen war, war der Stadtteil Versbach und das Dorf Veitshöchheim.  

© by Ingo Löchel

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