Freitag, 1. März 2024

1. März 86 v. Chr.: Eroberung der Stadt Athen durch römische Truppen

Der Einmarsch von Mithridates VI., dem König von Pontus, in das mit Rom verbündete Königreich Bithynien und die Ermordung römischer Bürger führten zum Krieg zwischen Rom und dem Königreich Pontus.

Asien wurde daraufhin von den Truppen des Mithridates VI. von Pontus unter dem Kommando des Archelaus besetzt, und schon bald hatte Mithridates VI. alle griechischen Stadtstaaten erobert, die zuvor unter römischer Herrschaft gestanden hatten.

Im Frühjahr 87 v. Chr. landeten römische Truppen unter Sulla bei Dyrrachium in Illyrien. 

Sullas erstes Ziel war die Stadt Athen, die von dem Tyrannen Aristion, einem Verbündeten von Mithradates, regiert wurde.

Bei seiner Ankunft stieß Sulla auf ein Problem. Denn die Hauptmauer von Athen, umgab nicht nur die Stadt umgab, sondern verband die Stadt auch mit dem Hafen von Piräus.

Aus diesem Grund war Sulla gezwungen, zwei getrennte Belagerungen durchzuführen und sowohl um die Stadt Athen als auch um den Hafen von Piräus Belagerungswerke zu errichten.

Unterdessen verteidigte ein Trupp der Stadt Athen unter dem Kommando von Archelaus Piräus, während ein weiterer Trupp unter dem Kommando von Aristion die Hauptverteidigung von Athen übernahm.

Die Verteidigung zur See war wesentlich einfacher, da eine pontische Flotte das nahe gelegene Meer beherrschte, so dass Verstärkung und Nachschub jederzeit möglich waren. Außerdem verfügte Piräus bereits von Anfang an über reichlich Nachschub, Athen hingegen nicht.

Sulla beschloss, seine Angriffe zunächst auf Piräus zu konzentrieren, da Athen ohne seinen Hafen nicht mehr versorgt werden konnte. 
 
Daraufhin beauftragte er Lucius Licinius Lucullus, aus den verbliebenen römischen Verbündeten im östlichen Mittelmeer eine Flotte zusammenzustellen, die es mit der pontischen Flotte aufnehmen sollte.

Der erste römische Angriff auf die Stadt wurde vollständig abgewehrt, woraufhin Sulla beschloss, riesige Erdwälle zu errichten. 

Da auch Holz benötigt wurde, ließ er alles in der weiteren Umgebung abholzen, auch die heiligen Haine Griechenlands, die bis zu 100 Meilen vom Hauptort Athen entfernt lagen.

Nachdem die äußere Mauer von den Römern eingenommen worden war, entdeckte Sulla jedoch,  dass Archelaos weitere Mauern innerhalb der Stadt errichtet hatte.

Da Athen am Rande der Hungersnot stand,  bot  Aristion, der immer  unbeliebter wurde,  Kapitulationsverhandlungen an. Sulla wies jedoch die Delegation der Athener zurück, da er nur die bedingungslose Kapitulation der Stadt akzeptieren wollte.

Am 1. März 86 v. Chr. wurde die Stadt  nach fünfmonatiger Belagerung schließlich von den Römern erobert, woraufhin die römischen Soldaten  mit der Plünderung der Stadt und Massakrierung der Bevölkerung begannen.

Unterdessen floh Aristion mit seinen restlichen  Truppen auf die Akropolis, wo sie sich in den Wochen zuvor mit Vorräten eingedeckt hatten.

Aristion und seine Leute konnten die römischen Angreifer zwar eine Zeit lang abwehren, ergaben sich aber schließlich, nachdem ihnen das Wasser ausgegangen war. Kurz nach ihrer Kapitulation wurde sie auf Befehl von Sulla alle hingerichtet.

© by Ingo Löchel

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