Samstag, 9. März 2024

9. März 1945: Operation Meetinghouse - Zerstörung der Stadt Tokio durch massive Luftangriffe der USA

In der Nacht vom 9. zum 10. März 1945 starteten 334 US-Bomber zum Angriff, von denen 279 1.665 Tonnen Bomben auf Tokio abwarfen.

Bei den Bomben handelte es sich größtenteils um die 230 kg schwere E-46-Streubombe, die in einer Höhe von 610 bis 760 Metern 38 mit Napalm beladene M-69-Brandbomben abwarf.

Die M-69 durchschlugen dünnes Dachmaterial oder landeten auf dem Boden.

In beiden Fällen zündeten sie 3-5 Sekunden später und warfen einen Strahl flammender Napalmkugeln aus.

Eine Anzahl von M-47-Brandbomben wurde ebenfalls über die Stadt Tokio abgeworfen: Die M-47 war eine 45 kg schwere Bombe mit Benzin und weißem Phosphor, die sich beim Aufprall entzündete.

Die ersten B-29, die eintrafen, warfen ihre Bomben in einem großen X-Muster ab, das in Tokios dicht besiedeltem Arbeiterviertel in der Nähe der Docks in den beiden Stadtbezirken Koto und Chūō auf dem Wasser zentriert war. Spätere Flugzeuge zielten einfach in die Nähe dieses flammenden X.

Die von den Bomben verursachten einzelnen Brände vereinigten sich zu einem Feuersturm, so dass ganze Stadtteile mit Gebäuden in traditioneller Holzbauweise ein Raub der Flammen wurden.

Auf einer Fläche von ca. 40 Quadratkilometer waren sämtliche Häuser zerstört, auch der historische Kaiserpalast wurde vernichtet.

Nach der Bombardierung wurden 79.466 Leichen geborgen und registriert. Viele andere Leichen wurden nicht geborgen und konnten auch nicht mehr identifiziert werden.

Die Feuerwehr von Tokio schätzte die Zahl der Toten auf 97.000 und die der Verwundeten auf 125.000.

Nach dem Krieg schätzte der „United States Strategic Bombing Survey“ die Zahl der Opfer auf 87.793 Tote und 40.918 Verletzte. In der Untersuchung wurde auch festgestellt, dass die meisten Opfer Frauen, Kinder und ältere Menschen waren

Die Operation Meetinghouse war der schwerste und tödlichste Luftangriff des Zweiten Weltkriegs seit den Bombardierungen der beiden deutschen Städte Dresden und Hamburg.

© by Ingo Löchel

 

 

 


 


 


 


 

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